Cocktails, die Emotionen wecken, gerne individuell inszeniert – in den Bars weltweit tut sich was. Die wichtigsten Cocktail-Trends 2017 hat die Studie „World Class: Future of Cocktails“ zusammengetragen. Raffinierte Zutaten, innovative Technologien und kreatives Personal revolutionieren dabei das Gesamtkonzept des Cocktails.

Bühne frei für die Cocktail-Trends 2017

Emotional Economy heißt der Megatrend in der Bar-Szene und ist ein Ergebnis der aktuellen World Class-Studie „The Future of Cocktails“. World Class ist eine Initiative des weltweit größten Spirituosenexperten Diageo für eine gehobene Trinkkultur. Gemeinsam mit dem renommierten, britischen Trendforschungsinstitut The Future Laboratory wollten die Experten wissen: Welche Konsequenzen haben Globalisierung und Digitalisierung auf die Barkultur? Was sind die kommenden Trends? Anhand inspirierender Beispiele mit griffigen Zutaten wird in dem 31-seitigen Dokument gesellschaftliche Lebenswirklichkeit in praktische Handlungsempfehlungen übersetzt.

The Future of Cocktails

Bühne frei für die Cocktail-Trends 2017

Bühne frei für die Cocktail-Trends 2017

In einer Gesellschaft, die sich zunehmend über Erlebnisse definiert, denn über Besitz, sollen Drinks vor allem eines sein: emotional. Vermehrt wird mit Farben, Gerüchen und raffinierten Zutaten im Glas die gewünschte Stimmung erzeugt – oder eben Erinnerungen geweckt. Das Seymoure’s Salon in Lodon beduftet die Cocktails z. B. mit geräucherten Kiefernzweigen, um nostalgische Reminiszenzen anzuregen. Das beeinflusst direkt und indirekt die Stimmung der Gäste. Die Londoner Bar Artesian geht sogar so weit, ihre Gäste nach persönlichen Erfahrungen, beispielsweise dem letzten Urlaub, zu fragen. Je nach Antwort erstellt das Barpersonal dann den perfekten Cocktail für den Gast.

Die klassische Cocktailkarte hat laut der Studie schon bald ausgedient. Im Fragrances im Berliner The Ritz-Carlton ist das bereits der Fall. Die Gäste bestellen ihre Cocktails und Getränke nach Düften und Aromen.

Ob sie mit dem Duft frisch gemähtem Grases an den Frühlingsbeginn erinnern oder mit regionalen Produkten überzeugen, ist immer mehr abhängig von der Kreativität und dem Improvisationstalent des Bartenders. Für die Präsentation sollten Bars in Persönlichkeiten investieren und das Show-Talent ihrer Mitarbeiter fördern. Gerade Lokalhelden werden so schnell zum Publikumsmagneten und damit zum „Heroe of the Bar“.

Mit Rollenmodellen brechen – Why not!?

Die Globalisierung überwindet nicht nur nationale Grenzen – auch die Geschlechterrollen verwischen zunehmend. Ein Mann, der Rosé trinkt und eine Frau mit einem Old Fashioned – warum auch nicht? Für die Bars bedeutet das: Gut geschultes Personal, das souverän und flexibel auf die unterschiedlichsten Kundenbedürfnisse eingehen kann, wird in Zukunft immer wichtiger! Barkeeper ist nicht länger nur ein Job, sondern wird zu einem spannenden Karriereprofil.

Bitter is better

Cocktails emanzipieren sich aus der etablierten Barumgebung. Auch Pubs und Restaurants bieten mittlerweile Drinks an. Das schafft einerseits immer experimentellere Synergien zwischen Spirituosen und Lebensmitteln, zum anderen avancieren Cocktails immer häufiger zum Digestiv: Diese Veränderungen haben auch Auswirkungen auf den Geschmack.

Aquavit und Korn – die klaren Lokalsieger

Klare Spirituosen wie Aquavit oder Korn liegen derzeit im Trend. Das zeigt sich auch auf der aktuell stattfindenden Spirituosenmesse „Hanse-Spirit“ in Hamburg. Gerade auf dem deutschen Markt sei Lokalität bei der Auswahl aber ebenfalls sehr wichtig, so Chris Rickert, Veranstalter des Events. „Viele kleine Brennereien kommen aktuell nach oben. Ob Korn dem Gin den Rang abläuft, ist zwar fraglich, aber es tut sich eine ganze Menge“, sagt Rickert.

Die passenden Gläser für Cocktails aller Art hat das Gastronomie-Kaufhaus auf Lager.