Restaurantgäste wünschen sich mehr digitale Angebote, doch den Gastronomen fehlen Zeit und Geld. Vorhandene Aktivitäten wie Social-Media-Profile werden allerdings kaum genutzt.

Restaurantgäste wünschen sich mehr digitale AngeboteWer heutzutage Essen geht, guckt vorher bei Facebook oder Bewertungsportalen wie Yelp, welche Restaurants gerade angesagt sind, reserviert dann direkt online einen Platz, lässt sich mit Uber hinfahren und bezahlt am Ende seine Rechnung per Smartphone. So jedenfalls stellen sich Start-ups und Marketingmanager den modernen Kunden vor.

Doch wie realistisch und verbreitet ist dieses Szenario tatsächlich? Die GfK hat untersucht, welche digitalen Angebote Gastronomen und Hoteliers in Deutschland ihren Kunden anbieten. Bei der repräsentativen Studie, die im Auftrag der Metro in Kooperation mit der WirtschaftsWoche erstellt wurde, haben die Meinungsforscher zudem gefragt, welche Angebote die Bevölkerung überhaupt nutzt. Die Ergebnisse wurden bei der Neumacher Konferenz in Hamburg vorgestellt.

Dabei zeigt sich, dass Angebot und Nachfrage teils eklatant auseinanderklaffen. So würden immerhin 17 Prozent aller Befragten gern mit dem Handy bezahlen. Doch nur acht Prozent aller Betriebe bieten diese Möglichkeit schon an. Besser sieht es bei der Platzreservierung im Internet oder per App aus: Fast ein Drittel der Hotels und Restaurants bieten diese Möglichkeit an, 23 Prozent der Gäste nutzen die Option.

Vielen Gastronomen ist durchaus bewusst, dass sich ihre Gäste mehr digitale Angebote wünschen. 58 Prozent gaben an, dass ihnen jedoch die Zeit fehle, sich damit zu beschäftigen. Zudem scheut fast die Hälfte die hohen Kosten und 42 Prozent verwiesen auf die mangelnde Qualifikation des Personals beim Umgang mit den Technologien.

Für viele Unternehmen sind digitale Aktivitäten derzeit gleichbedeutend mit Online-Präsenz: 84 Prozent haben eine eigene Website, 60 Prozent betreiben Social-Media-Auftritte und fast die Hälfte ist auf Bewertungsportalen vertreten. Allerdings tut sich auch hier ein digitaler Graben auf, den die Angebote werden nur begrenzt nachgefragt. So besuchen laut der GfK-Umfrage nur 21 Prozent die Internetauftritte, Facebookprofile und andere Social-Media-Präsenzen werden sogar nur von acht Prozent der Befragten genutzt.