Future Kitchen Award 2012

Future Kitchen Award 2012

Die Spannung war groß, als am 13. Februar auf der INTERGASTRA 2012 endlich das Geheimnis um die Preisträger des ersten FUTURE KITCHEN Awards 2012 gelüftet wurde. Viele Küchenfachplaner und Großküchenleiter hatten sich mit ihren Projekten für die Auszeichnung beworben. Auf dem Siegertreppchen ganz oben landete schließlich die i+o Industrieplanung + Organisation GmbH & Co. KG für die Planung der Catering-Anlage der Oberoi Flight Services in Neu Delhi.

Der FUTURE KITCHEN AWARD wurde in diesem Jahr zum ersten Mal im Rahmen der INTERGASTRA in Stuttgart verliehen und würdigt herausragende Leistungen bei der Planung und Umsetzung von energieeffizienten und nachhaltig konzipierten Küchen in den Bereichen Gemeinschaftsverpflegung und Großgastronomie.

Die begehrte Trophäe für den ersten Platz ging an die i+o Industrieplanung + Organisation GmbH & Co. KG aus Heidelberg für ihr Projekt, die Catering-Anlage der Oberoi Flight Services in Neu Delhi.

Für die Planung und Umsetzung der Zentralen Produktionsküche der Berliner Stadtreinigungsbetriebe wurde das Ingenieurbüro Seewöster mit dem zweiten Preis ausgezeichnet.

Über den dritten Platz freuten sich die Küche in der Klinik Löwenstein gGmbH in Löwenstein sowie die GIEL Planungsgesellschaft mbH Architekten + Ingenieure, die das Projekt geplant und umgesetzt hat.

Für die Auswahl der Preisträger zeichnete eine Experten-Jury verantwortlich, der neben Carsten Zellner, dem Vorstandsvorsitzenden des Verbands der Fachplaner (VDF) auch Urs Jenny, Präsident der ENAK Schweiz, Frank Sager, Leiter Catering & Eventmanagement Beiersdorf AG, Frank Bartels, selbstständiger Großküchenberater, Andreas Helm vom HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. sowie Daniela Müller, Chefredakteurin der Fachzeitung CATERIG MANAGEMENT angehörten.

Ganzheitlich und effizient

Die Catering-Anlage der Oberoi Flight Services überzeugte die Jury nicht zuletzt durch ihren ganzheitlichen Ansatz, der Nachhaltigkeit und Effizienz perfekt vereint. Bei der Konzeption der neuen Anlage wurden nachhaltige Aktiv- und Passivlösungen intelligent kombiniert. So wurde auf dem Dach des Gebäudes eine große Photovoltaikanlage installiert. Ein Teil des benötigten Stroms wird hier selbst produziert. Gleichzeitig dienen die Solarpanels als Sonnenschutz und kühlen das Gebäude. Der Temperaturregulierung dient auch eine 60 Zentimeter starke Betonmauer an der Westseite des Gebäudes. Sie speichert tagsüber Wärme, die sie nachts wieder an die Umgebung abgibt. So lassen sich die enormen Temperaturschwankungen abmildern. Ebenfalls isolierend wirkt der auf dem Dach des Hauptgebäudes angelegte Dachgarten, in dem Gewürze für die Speisenproduktion angebaut werden. Bewässert wird mit Regenwasser aus einem unterirdischen Auffangtank, denn drei Monate Regenzeit führen zu enormen anfallenden Regenwasservolumen, die so effektiv genützt werden. Beim Bau wurde großer Wert auf das Local Sourcing gelegt, bevorzugt kamen also lokale Baustoffe zum Einsatz. Ein System zur Wasseraufbereitung rundet das Maßnahmenpaket ab.

Auch auf Seiten der Technik wurden nachhaltige Lösungen umgesetzt: So wurden beispielsweise ineffiziente Geräte aus dem Bestandsgebäude durch Energiespar-Geräte ausgetauscht.

Nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern auch die Effizienz und Hygienesicherheit standen im Fokus der Planung der Catering-Anlage. Um eine deutliche Steigerung der Prozesseffizienz zu erreichen, wurde beispielsweise der Ware-Wash-Bereich automatisiert, in der Logistik überwiegt die Effizienz manueller Prozesse. Alle Bereiche wurden mit Blick auf kurze Wege angeordnet.

Um sicher den strengen internationalen Hygienevorschriften zu entsprechen, ist die gesamte Anlage klar in Hygiene-Zonen unterteilt. Über zentrale Umkleiden und Hygieneschleusen gelangt das Personal zu den Arbeitsbereichen. Auch die Ausgestaltung der Produktionsbereiche folgt den Hygieneauflagen. So sind viele Kochgeräte freitragend montiert, was eine einfache Reinigung ermöglicht. Ein moderner Tandori-Ofen wurde integriert, dessen Ver- und Entsorgung sauber und sicher erfolgt. Abfall wird über ein Vakuum-System hygienisch sicher entsorgt.

Denkmalgeschützt in die Zukunft

Den zweiten Platz im Rennen um den FUTURE KITCHEN AWARD sicherte sich das das Ingenieurbüro Seewöster für die Zentrale Produktionsküche der Berliner Stadtreinigungsbetriebe. Diese Küche wurde trotz Denkmalschutz zu einem Produktionsbetrieb umgebaut, der fit für die Zukunft ist. Die Jury überzeugte hier unter anderem die multifunktionale Küchentechnik sowie die innovative, energiesparende und zukunftssichere Lüftungstechnik. Die Produktionsverfahren Cook & Chill sowie Cook & Serve können parallel zum Einsatz kommen.

Mit dem dritten Preis wurde die Küche der Klinik Löwenstein in Löwenstein, geplant von der GIEL Planungsgesellschaft mbH Architekten + Ingenieure. ausgezeichnet. Nachhaltig ist hier nicht nur die Planung der Küche sondern auch die Philosophie der Küchenleitung. Der Gastronomieleiter des Betriebes, Otto Vogelmann, ist Mitglied bei Slow Food e.V., einem Verein, der gutes, sauberes und faires Essen fördert.

Einen Sonderpreis für die Planung der Musterküche auf der FUTURE KTCHEN-Aktionsfläche erhielt die GIEL Planungsgesellschaft mbH Architekten + Ingenieure.

Die FUTURE-KITCHEN-Aktionsfläche ist eine Kooperation der Fachzeitung CATERING MANAGEMENT mit dem Verband der Fachplaner (VdF) und der Messe Stuttgart. Im Mittelpunkt des Geschehens steht eine voll funktionsfähige energieeffiziente Großküche, die mit modernster Küchentechnik aufwartet und „live und in action“ zeigt, was sie kann: Kochprofis, wie Heiko Antoniewicz, Otto Vogelmann sowie die Culinary-Fachberater Patrick Lorenz, Detlev Dörsam und Christoph Thomas präsentieren täglich zukunftsweisende Zubereitungsverfahren. Die Küchentechnik der Musterküche auf der FUTURE-KITCHEN-Aktionsfläche wurde von den Firmen Rational, Meiko, Frima, Hidria Gif, Nordcap, Blanco, Rieber, Altro, innos, Kälte-Rudi, Komet, Daldrop und Biotrans zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationen unter www.catering.de