Nun ist es offiziell: Accorhotels hat 30% der Firmenanteile der deutschen 25hours Hotel Company gekauft. Für geschätzte 35 Millionen Euro hat der Konzern sich die Eintrittskarte ins stetig wachsende Lifestyle-Segment gesichert. Mit den individuellen Ideen der 25hours Hotel Company sowie dem weltweiten Netzwerk der Accorhotels wollen sie das individuelle Hotelkonzept international etablieren.

Come as you are – bald auch weltweit

Einblick ins 25hours Hotel in der Hamburger Hafencity (c) Stephan Lemke for 25hours Hotels

Einblick ins 25hours Hotel in der Hamburger Hafencity
(c) Stephan Lemke for 25hours Hotels

25hours Hotels sind anders, kreativer und intensiver. Keine Hotels von der Stange. Die urbanen Unterkünfte sind vom Zeitgeist geprägt und fügen sich perfekt in das Flair der jeweiligen Stadt ein. In der Hamburger Hafencity beispielsweise erzählen die Kunstwerke, Fundstücke und kleinen Details Geschichten von Seeleuten aus aller Welt. Alte Frachtcontainer als Wand, stilvolle Ledersofas in den Aufenthaltsräumen, Bänke aus Holzplanken, Landkarten, Seesäcke und Fischernetze runden das waschechte, maritime Design ab.

Jedes Hotel ist so vielschichtig gestaltet, dass man auch beim zweiten und dritten Aufenthalt immer etwas Neues entdeckt. Der Fokus der Kreativhotels liegt nicht auf dem Individuum sonder auf der Gemeinschaft. Darum bilden die vielen öffentlichen Bereiche und Räume, die sich je nach Tageszeit den Bedürfnissen der Gäste anpassen lassen, das Herzstück der Hotels. Sie sind Arbeitsplatz, Treffpunkt für Stadtexpeditionen und Ruhezone zugleich.

Eben genau dieser Lifestyle ist es, was die 25hours Hotels bekannt und beliebt gemacht hat. Doch was wird aus diesem innovativen und höchst erfolgreichen Hotelkonzept, nachdem der französische Gigant Accorhotels eingestiegen ist? Wird sich das urbane und individuelle Lebensgefühl, dass die charmanten Häuser versprühen, auch international in Aufbau und Design der Hotels widerspiegeln?

Die Zukunft der 25hours Hotel Company

Eine der ersten Amtshandlungen nach dem Deal wird die Erweiterung des Headquaters des Hamburger Kreativunternehmens. So sollen zukünftig weitere Hotels mit Seele entwickelt werden. Dazu beitragen wird auch der Aufbau eines Kreativ-Labors. Hier werden die Ideen, das Design und die Geschichten hinter den einzelnen Hotels sowie die außergewöhnliche Atmosphäre – die Merkmale der 25hours Hotels – mit ungewöhnlichen Experimenten erarbeitet. Ziel ist es, die Individualität der Häuser trotz internationaler Expansion zu gewährleisten.

Sowohl die Geschäftsführung der 25hours Hotel Company um Christoph Hoffmann als auch die Führungsspitze der Accorhotels sind sich sicher, an dem Markenkonzept als Erfolgsgarant festhalten zu können. Wie dies im Detail aussieht, bleibt abzuwarten.

Der Millionendeal ist aber nicht nur für die beiden Hauptakteure bahnbrechend. Auch für die gesamte Hotelbranche ist dies ein deutliches Zeichen, dass der Trend weg von klassischen Hotelkonzepten geht. Die Investition und das Vertrauen eines internationalen Hotelriesen in ein völlig anderes Konzept verdeutlicht, dass die zukünftigen Herbergen ihre Gäste vielmehr mit Kreativität, Individualität und Überraschungen für sich gewinnen werden. Womöglich ist es also für die ganze Branche Zeit umzudenken und sich neu zu erfinden.

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