Angst ist in den meisten Unternehmen, vor allen Dingen aber in der traditionellen Gastronomie und Hotellerie eine der stärksten Motivationen, Veränderungen zu vermeiden. Unternehmer stehen oft vor der Herausforderung, sich neuen Gegebenheiten anzupassen, möchten jedoch in ihrer Komfortzone bleiben. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen der Angst und bietet Perspektiven für eine positive Veränderung.
Die Komfortzone als Rückzugsort
Die meisten Menschen empfinden ein starkes Bedürfnis, in ihrer Komfortzone zu bleiben. Diese Zone vermittelt ein Gefühl der Sicherheit, in der die Kontrolle über die eigenen Prinzipien und Abläufe gegeben ist. Veränderungen, auch wenn sie notwendig sind, erscheinen oft bedrohlich. Es ist bequemer, mit dem Bekannten zu leben – selbst wenn es nicht optimal ist. Unternehmer, die in der Gastronomie und Hotellerie tätig sind, neigen dazu, an alten Gewohnheiten festzuhalten, aus Angst vor dem Unbekannten.
Innere Dissonanz und Selbstzweifel
Die Angst vor Veränderungen geht oft mit innerer Dissonanz und Selbstzweifeln einher. Unternehmer müssen sich nicht nur mit neuen Informationen auseinandersetzen, sondern auch mit ihrem eigenen Zweifel. Diese Auseinandersetzung ist unkomfortabel, kann jedoch nicht vermieden werden, wenn man in der Branche erfolgreich sein möchte. Um mit den Herausforderungen der Branche umzugehen, ist es unerlässlich, die Komfortzone zu verlassen und sich den eigenen Ängsten zu stellen.
Evolutionäre Anpassungsfähigkeit
Es ist wichtig zu erkennen, dass Menschen und höhere Lebewesen über die Fähigkeit zur Anpassung verfügen. Im Laufe der Evolution haben unsere Vorfahren gelernt, Überzeugungen zu hinterfragen, wenn die Zeit reif war. Dieses evolutionäre Erbe hat uns mit einem exzellenten Stress-System ausgestattet, das uns hilft, Herausforderungen zu bewältigen. In den letzten Jahrzehnten haben wir jedoch verlernt, auf diese Fähigkeiten zurückzugreifen. Die Zeiten des Friedens in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg haben dazu geführt, dass viele glauben, nur in ihrer selbst gesteckten Komfortzone überleben zu können.
Die Illusion der Umfragen
Umfragen zeigen oft ein Bild der Komfortzone, in der Unternehmer sich sicher fühlen. Diese Umfragen spiegeln jedoch nicht die tatsächlichen Fähigkeiten wider, die in Krisenzeiten zum Tragen kommen können. Der Wunsch nach Frieden und Stabilität kann dazu führen, dass Unternehmer ihre eigenen Potenziale ignorieren. Es ist entscheidend, dass sie sich der Realität stellen und erkennen, dass sie fähig sind, auch unter Druck zu agieren.
Prinzipien und Anpassungsfähigkeit
In normalen Zeiten können Prinzipien eine wertvolle Orientierung bieten. Sie vereinfachen Entscheidungen und helfen, den Alltag zu strukturieren. Doch in Krisenzeiten sind diese Prinzipien oft nicht mehr ausreichend. Das Konzept „Flüchten oder Standhalten“, das Horst-Eberhard Richter prägte, kann heute so interpretiert werden, dass sowohl das eine als auch das andere in bestimmten Situationen richtig ist. Die Fähigkeit zur Anpassung ist entscheidend, um in der Gastronomie und Hotellerie erfolgreich zu sein.
Empathie und Mut zur Veränderung
Um Veränderungen erfolgreich zu bewältigen, ist es unerlässlich, Empathie zu zeigen und mutig neue Entscheidungen zu treffen. Unternehmer sollten sich nicht nur auf ihre Emotionen verlassen, sondern auch ihren Verstand nutzen. Es ist wichtig, sich regelmäßig mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen, die Angst hervorrufen. Dies erfordert Mut, ist jedoch notwendig, um in der Branche nicht nur zu überleben, sondern auch zu gedeihen.
Fazit
Die Angst vor Veränderungen ist in der Gastronomie und Hotellerie weit verbreitet, doch sie sollte nicht als Hindernis betrachtet werden. Unternehmer sind in der Lage, ihre Komfortzone zu verlassen und sich den Herausforderungen zu stellen. Mit der richtigen Einstellung und dem Mut zur Veränderung können sie nicht nur ihre Ängste überwinden, sondern auch erfolgreich in eine neue Zukunft starten. Veränderungen sind nicht nur möglich, sie sind notwendig für das Wachstum und die Entwicklung in der Branche.