In der Gastronomie ist das Thema KI allgegenwärtig. Von smarten Reservierungssystemen bis hin zu Robotern, die Cocktails mixen, scheint die künstliche Intelligenz (KI) auf dem Vormarsch zu sein. ChatGPT ist da nur die Spitze des Eisbergs – und sorgt für jede Menge Gesprächsstoff in der Branche. Doch ist die KI wirklich schon so weit, wie uns die Medien glauben machen wollen?

Die Realität sieht anders aus

Tatsächlich nutzen noch gar nicht so viele Menschen aktiv Tools wie ChatGPT. Aber das Thema ist in aller Munde, und das verunsichert viele Gastronomen und ihre Teams. Auch wir hören in unseren Seminaren oft die Frage: „Wird KI uns bald alle ersetzen?“ Und ganz ehrlich, diese Sorge ist nicht unbegründet! Wer liest schon gerne Schlagzeilen über die „Vernichtung der Menschheit durch KI“?  

KI kommt – die Frage ist nur, wie wir damit umgehen

Fakt ist: Künstliche Intelligenz wird in der Gastronomie eine immer größere Rolle spielen. Die entscheidende Frage ist: Wollen wir uns von ihr überrollen lassen, oder wollen wir die Chancen nutzen und die Entwicklung aktiv mitgestalten?  

Für Gastronomen bedeutet das vor allem, ihre Mitarbeiter mitzunehmen und zu unterstützen. Viele sind von der Digitalisierung ohnehin schon gestresst und brauchen jetzt Halt und Orientierung. Die Tools dürfen nicht zur zusätzlichen Belastung werden!  

KI in der Gastronomie
KI in der Gastronomie – Bild: Adobe Stocks

5 Tipps für Gastronomen, die KI clever nutzen wollen

  1. Ängste ernst nehmen: Es ist völlig normal, dass Mitarbeiter skeptisch sind, wenn plötzlich Maschinen Aufgaben übernehmen, für die man früher ein ganzes Team gebraucht hat. Fragen wie „Bin ich noch gut genug?“ oder „Werde ich noch gebraucht?“ sind völlig verständlich. Schaffen Sie Raum für offene Gespräche und nehmen Sie die Sorgen ernst.  
  2. KI erlebbar machen: Halbwissen ist gefährlich! Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, wie KI-Tools wie ChatGPT funktionieren. Schulen Sie den Umgang damit, erklären Sie die verschiedenen Möglichkeiten. Gestalten Sie das Ganze spielerisch, zum Beispiel, indem Sie das Team und ChatGPT gemeinsam eine Speisekarte entwerfen und die Ergebnisse vergleichen. So verlieren alle die Angst und erkennen das Potenzial.
  3. Prozesse hinterfragen: Nutzen Sie die Diskussion mit Gemini, ChatGPT o.ä., um Ihre internen Abläufe kritisch zu hinterfragen. Macht es wirklich Sinn, dass Ihre Mitarbeiter stundenlang Reservierungen am Telefon entgegennehmen? Könnte ein Chatbot diese Aufgabe nicht effizienter erledigen? Überlegen Sie, wo die Technik Ihnen helfen kann, Abläufe zu optimieren und Ihren Mitarbeitern den Rücken freizuhalten.  
  4. Chancen nutzen, Menschlichkeit bewahren: Es kann Ihnen helfen, Kosten zu sparen – aber sie kann auch Freiräume schaffen, um Ihren Service noch persönlicher und herzlicher zu gestalten. Ein Chatbot kann Standardanfragen beantworten, sodass Ihre Mitarbeiter mehr Zeit für den direkten Kontakt mit den Gästen haben. Und das ist es doch, was in der Gastronomie wirklich zählt, oder? In unserem Team haben wir uns vorgenommen, mindestens einmal im Monat gemeinsam zu feiern – denn der Mensch darf neben all der Technik nicht zu kurz kommen!  
  5. Gemeinsame Spielregeln aufstellen: KI kann überraschend „menschlich“ klingen, aber sie hat keine Moral und keine Emotionen. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie im Team klare Richtlinien für den Einsatz festlegen. Wo sind die Grenzen? Welche Aufgaben dürfen übernommen werden, und wo ist die persönliche Note unverzichtbar? Reden Sie offen darüber und entwickeln Sie gemeinsam einen „KI-Kodex“ für Ihren Betrieb.  

KI als Chance, nicht als Bedrohung

Sie ist gekommen, um zu bleiben. Wenn wir sie als das betrachten, was sie ist – ein Werkzeug –, dann können wir sie nutzen, um die Gastronomie von morgen zu gestalten. Wichtig ist, dass wir dabei die Menschlichkeit nicht aus den Augen verlieren. Denn am Ende des Tages sind es die Begegnungen zwischen Menschen, die unsere Branche so besonders machen. Und da kann keine KI mithalten …

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