Nachhaltiges Denken zeigt sich nicht nur bei der Planung und dem Einsatz von Lebensmitteln, sondern auch im Umgang mit Lieferanten, Mitarbeitern und den Gästen. Im Robin Hood Restaurant in Spanien essen tagsüber besser situierte Gäste, abends bekommen bedürftige Menschen dann kostenlos eine warme Mahlzeit.
Essen für den guten Zweck
Ángel García Rodríguez ist ein moderner Robin Hood, nur noch besser. Der 80-Jährige nimmt den Reichen und gibt den Armen – und alle sind zufrieden damit. Dabei kommt auch ganz ohne grüne Strumpfhosen, Bogenschießen oder fiese Sheriffs aus. Alles, was der Priester braucht, sind Restaurants – Robin-Hood-Restaurants.
Deren Prinzip ist schnell erklärt: Früh und mittags sind sie ganz normale Gaststätten, wie es sie in Madrid zuhauf gibt. Wer es sich leisten kann – die Reichen – frühstückt hier oder geht zum Mittagessen. Die Einnahmen, die das Restaurant daraus generiert, nutzt es, um abends Obdachlosen und anderen Bedürftigen – den Armen – eine warme Mahlzeit zu ermöglichen.
Robin-Hood-Restaurant: Hier zahlen Reiche für die Armen
Vor über 50 Jahren gründete Vater Ángel, wie ihn alle nur nennen, die Wohltätigkeitsorganisation Mensajeros de la Paz, was so viel heißt wie Boten des Friedens. Aus einer lokalen Initiative ist inzwischen eine ausgewachsene NGO mit tausenden Mitarbeitern in ganz Spanien geworden. Diese kümmern sich um Alte, Waisenkinder oder Drogenabhängige. Hinzu kommen noch einmal tausende freiwillige Helfer in dutzenden Entwicklungsländern.
Und auch die Robin-Hood-Restaurants haben ein beachtliches Wachstum hingelegt: Innerhalb weniger Monate hat mittlerweile bereits das dritte dieser Art eröffnet. Zwei der wohltätigen Gaststätten stehen in Madrid, das andere in Toledo.
Zudem deutet alles darauf hin, dass es nicht bei diesen drei Restaurants bleibt: Immer mehr Köche, viele von ihnen mit einem oder mehreren Sternen ausgezeichnet, wollen das Projekt unterstützen. Im originalen „Robin Hood“ sind die Mittagstische auf Wochen hin ausgebucht. Vater Ángel und seinen Mensajeros de la Paz soll es recht sein: Sie können so jeden Abend bis zu 200 Obdachlose mit Essen versorgen. (Quelle: enorm, Text: Vincent Halang)