Schon mal von Apfelleder gehört? Dann wird es jetzt höchste Zeit! Damit lassen sich nämlich nicht nur Snacks in der Küche kreativ ummanteln, sondern auch Speisekarten.
Biologisch abbaubares Apfelleder für Speisekarten
Sie ist die Visitenkarte eines Restaurants und eines der wichtigsten Verkaufsinstrumente obendrein: Die Speisekarte. Besonders hochwertig wird es mit einem Umschlag aus Leder. Für grüne Küchengötter und Gastrokenner, die das Thema Nachhaltigkeit auch über die Speisekarte an ihre Gäste herantragen möchten, ist biologisch abbaubares Apfelleder eine neue Lösung. Damit lassen sich Speisekarten ganz ohne tierische Häute einkleiden.
Apfelleder aus Pressrückstände
Ein Südtiroler Apfelbauer hat vor einigen Jahren begonnen, aus Apfeltrester, also den Pressrückstände bei der Herstellung von Apfelsaft, Apfelleder herzustellen. Zum Apfeltrester kommen kommen nur zwei weitere Zutaten: Ein biologisch abbaubarer Kunststoffersatz aus Milcheiweiß und für die bessere Verarbeitung noch Lösungsmittel. Der Lederersatz, der dabei entsteht, ist 100 % nachhaltig und natürlich abbaubar.
Die drei Komponenten für das Apfelleder werden auf langen Bahnen auf die gewünschte Dicke ausgerollt und anschließend ausgebacken. Dieses Verfahren sorgt dafür, dass der pflanzliche Lederersatz widerstandsfähig und wetterfest wird. Auf Wunsch kann das Leder auch geprägt werden – ganz wie herkömmliches Kunstleder. Damit ist Apfelleder bestens für Speisekarten im In- und Outdoor-Bereich geeignet. Preislich liegt der Lederersatz aus Trester nur leicht über Kunstleder aus Gewebe und PVC.
Was lässt sich mit den Pressrückständen noch alles anfangen?
Die Trester der meisten Früchte, die beim Entsaften anfallen, werden als Futtermittel oder Dünger verwendet. Auch die Weiterverarbeitung zu Obstbränden wie Grappa, Marc oder Raki ist möglich. Zudem lässt sich aus den Kernen der Früchte Öl herstellen. Trester ist darüber hinaus als Brennstoff geeignet und Zitrus-, Rüben- und Apfeltrester können teilweise zur Gewinnung von Pektin genutzt werden.