Der Biergarten ist eine urbayerische Tradition und ihre Geschichte eng verknüpft mit den bayerischen Brauereien. Denn um über den Sommer Bier zu lagern und bis in den Herbst frisch zu halten, legten die Bierbrauer tiefe Bierkeller an. Um die Keller möglichst kühl zu halten, wurde der Boden über dem Keller mit Kies bestreut und mit Schatten spendenden Kastanien bepflanzt. Zusätzlich wurde das gelagerte Bier mit Eis gekühlt. Unter die Bäume wurden Tische und Bänke gestellt – sodass hier ein Ausschank an die Besucher stattfinden konnte. Da allerdings kein Speisenverkauf erlaubt war, brachten die Besucher ihre eigene Brotzeit mit. So entstand auch die Tradition, dass im Biergarten selbst mitgebrachte Speisen verzehrt werden dürfen. Traditionelle Weihenstephaner Biergärten in Freising, die als Kühlkeller der Brauerei dienten, sind der Biergarten vom Bräustüberl Weihenstephan und der Lindenkeller im Veitsmüllerweg. Als Stammhaus der Brauerei zählt es mit seiner jahrhundertealten Geschichte zu den traditionsreichsten Häusern Bayerns und ist die Geburtsstätte einer der berühmtesten bayerischen Käsespezialitäten, dem „Obazd’n”. Der Biergarten verfügt über mehrere Hundert Sitzplätze unter Schatten spendenden Kastanienbäumen und bietet einen großartigen Blick über die Stadt Freising.

Das Bier der Fastenzeit – das Starkbier

Nach Fasching beginnt in Bayern die Starkbierzeit. Die jahrhundertealte Tradition war ursprünglich ein Mittel, um die Fastenzeit besser zu überstehen, da ja bekanntlich „Flüssiges das Fasten nicht bricht“. Starkbier ist kein Bierstil, sondern die Bezeichnung für alle Biere mit einer Stammwürze von über 16 Prozent und höherem Alkoholgehalt von mindestens 6,5 vol %. Als grobe Faustregel gilt, je höher der Gehalt der Stammwürze ist, desto höher der Alkoholanteil und desto vollmundiger der Geschmack. Für die Mönche diente das Starkbier in der Fastenzeit als flüssige Nahrung und machte die enthaltsame Zeit erträglicher. Die Herstellung von Starkbieren in den Klöstern bedurfte jedoch einer gesonderten Genehmigung. Der Papst sah keinerlei Verstoß gegen die Regeln des Fastens und erteilte die Braugenehmigung. Also wurden nahrhafte Fasten-Starkbiere gebraut, eine Tradition, die sich auch außerhalb der Klostermauern während der Fastenzeit bis heute großer Beliebtheit erfreut.

Die Bayerische Staatbrauerei Weihenstephan führt folgende zwei Starkbiere in ihrem Sortiment:

  • Weizenbock Vitus – auch außerhalb der Starkbierzeit mit großer Fangemeinde
  • Doppelbock Korbinian – benannt nach dem Gründer des Klosters Weihenstephan, dem heiligen Korbinian

Die Bier-Jahreszeiten

Jede Jahreszeit hat ihre Vorteile und auch ihren ganz besonderen Reiz – auch beim Bier. Die saisonalen geschmacklichen Vorlieben sind teilweise mitverantwortlich dafür, dass Biersorten zu bestimmten Jahreszeiten besonders häufig konsumiert werden oder es bestimmte Biere nur saisonal zu erwerben gibt. Auch wenn das Bier über das ganze Jahr schmeckt, ist der maximale Genuss vor allem dann garantiert, wenn die ausgewählte Bierspezialität auch ideal zur entsprechenden Jahreszeit passt.

Frühling
Im Gegensatz zu den eher dunklen, starken Winterbieren sind Frühlingsbiere meist heller, leichter, frischer und fruchtiger. Besonders beliebt zum Frühlingserwachen ist das Märzen. Märzenbier ist ein untergäriges Vollbier, das ursprünglich im März gebraut wurde. Früher durfte zwischen dem 23. April und dem 29. September nicht gebraut werden. Um den Bierausschank auch über die Sommermonate hinweg zu gewährleisten, musste ein Bier erfunden werden, das über den langen Zeitraum haltbar war. Traditionell steht der 23. April für den Tag des Bieres. Denn an diesem Tag im Jahr 1516 wurde das Reinheitsgebot für Bier verkündet. Seitdem darf das Bier nur noch mit den Zutaten Wasser, Malz, Hopfen und Hefe gebraut werden. Der Tag des Bieres wird von der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan zusammen mit der Stadt Freising und anderen regionalen Brauereien mit einem Fest in der Freisinger Innenstadt jährlich gefeiert.

Sommer
Sonnenschein und ein kühles Bier in der Hand – eine unschlagbare Kombination. Wenn die Tage wieder länger werden und uns die heißen Temperaturen ins Schwitzen bringen, braucht es das passende Getränk, das uns dabei hilft, einen kühlen Kopf zu bewahren. Viele möchten bei extremer Hitze jedoch lieber auf Alkohol verzichten. Vor allem Sportler, die sich im Sommer starken körperlichen Belastungen aussetzen, greifen gerne auf alkoholfreie Biere zurück. Bierliebhaber, die zwischendurch auf Alkohol, nicht aber auf echten Biergenuss verzichten wollen, können sich vor allem in der heißen Jahreszeit über ein kühles Weihenstephaner Hefeweißbier Alkoholfrei oder ein Original Helles Alkoholfrei freuen.

Herbst
Der Herbst bringt sein buntes Farbenspiel auch ins Bierglas. Viele Brauereien bieten rund um das Brausilvester besondere Bierspezialitäten für Genießer an. Dass ein Braujahr mit dem Brausilvester am 30. September beginnt und somit von einem normalen Kalenderjahr abweicht, hat seinen Ursprung im Mittelalter. Das wärmeempfindliche Bier konnte nur in den kalten Herbst- und Wintermonaten gekühlt werden. Obwohl dieses Problem mittlerweile nicht mehr besteht, hat sich dieser Tag im Herbst durchgesetzt und lässt Biergenießer jedes Jahr aufs Neue jubeln. Außerdem werden im Herbst auch die beliebten Volksfeste gefeiert. Das Freisinger Volksfest wird von der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan im wochenweisen Wechsel mit dem Hofbrauhaus Freising mit Festbier versorgt.

Winter
Kalte Temperaturen und deftiges Essen rund um die besinnliche Zeit – hierfür darf das passende Bier natürlich nicht fehlen. Passend zur Speisekarte können typische Winterbiere angenehm malzig-süß, aber auch rauchig, schokoladig, würzig bis herb und intensiv schmecken. Ein alter Brauch besagt: „Je kälter die Nächte, desto stärker die Biere.“ Daher passen vor allem Bockbiere mit ihrem hohen Anteil an Stammwürze gut zur kalten Jahreszeit. Wenn es draußen frostig wird, sehnen wir uns nach Wärme und Gemütlichkeit – und genau das ist es, was uns diese Starkbiere bescheren. Auch die Weihenstephaner Spezialitäten Vitus und Korbinian haben ihren Ursprung im Winter. Aufgrund ihrer großen Beliebtheit bei den Bierfans werden sie nun aber ganzjährig gebraut. Der ideale Begleiter für genussvolle Feierlichkeiten ist das extra eingebraute Weihenstephaner Winterfestbier. Die Besonderheit: Die Braumeister überlegen sich jedes Jahr eine neue Aromahopfensorte, mit der das Bier verfeinert wird. Das bedeutet, dass das Winterfestbier jedes Jahr einzigartig ist.

Welche Rolle spielen Klöster beim Thema Bierbrauen?

Klöster spielten bei der Bierherstellung und vor allem bei deren Professionalisierung im Mittelalter eine wichtige Rolle. In den Klöstern brauten sowohl die Mönche als auch die Nonnen anfangs Bier nur für den Eigenbedarf. Viele Besucher kamen in die Klöster und ihnen wurde das selbst gebraute Bier zur Verköstigung angeboten. Da der Abt eines Klosters lesen und schreiben konnte, hatte er die Möglichkeit, alte Rezepte nachzulesen und auszuprobieren. Daher wurden Mönche zu Spezialisten in der Bierbraukunst. Auch die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan war vor beinahe eintausend Jahren eine Klosterbrauerei der Benediktinermönche.

Was hat es mit dem Reinheitsgebot auf sich?

Am 23. April 1516 legte Herzog Wilhelm IV. den Grundstein für unser heutiges Bier: Nur noch Wasser, Gerste und Hopfen durften in das Bier. Die Hefe und ihre Wirkung war damals noch nicht bekannt und wurde erst später hinzugefügt. Damals wurde die Gärung noch durch die wilde Hefe in der Luft ausgelöst. Man wusste nur, dass die Biere immer besonders gut in der Nähe von Bäckereien gären. Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan bekennt sich zum bayerischen Reinheitsgebot und braut alle ihre Bierspezialitäten ausschließlich mit den Zutaten Wasser, Malz, Hopfen und Hefe.

Die Geschichte des Anstoßens

In vielen Kulturkreisen gibt es den Brauch des Anstoßens und Zuprostens. Abhängig von Anlass und Vertrautheit der Runde wird vorab eine kurze Rede gehalten oder den Mittrinkern ein Prost, Cheers, Salute oder Ähnliches zugerufen. Der Ursprung des Anstoßens ist im Mittelalter zu finden, wo der eine oder andere Feind durch ein vergiftetes Getränk aus dem Weg geräumt werden sollte. Um sich davor zu schützen, wurde, bevor der erste Schluck zu sich genommen wurde, erst einmal kräftig angestoßen. Dabei schwappte immer etwas Flüssigkeit über, die Getränke mischten sich und damit im Zweifelsfall auch das Gift. Wer also mit einem angestoßen hat und gemeinsam trank, konnte nichts Böses im Schilde führen.

Die neue Kampagne der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan feiert die beiden wahrscheinlich besten Dinge der Welt: spontane Geselligkeit und richtig gutes Bier. Dabei werden – ganz nebenbei – auch Geschichten rund um das Bier und seine Herkunft erzählt. Denn alle Motive sind direkt in und um die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan entstanden. Unter dem Kampagnenmotto „Klingt gut“ werden zunächst in vier Motiven unterschiedliche Momente festgehalten, in denen Menschen zusammenkommen und auf etwas Gutes anstoßen.

Die Geschichte der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan

Im Jahr 725 baute der heilige Korbinian mit zwölf Gefährten in Freising ein Benediktinerkloster auf und begründetet damit die Braukunst in Weihenstephan. Die erste geschichtliche Erwähnung des Hopfens in Weihenstephan liegt im Jahr 768. Zu dieser Zeit gab es einen Hopfengarten nahe des Klosters Weihenstephan. Abt Arnold gelang es 1040, das Schank- und Braurecht für Weihenstephan zu erlangen. Dieses Jahr gilt als Legitimation für die Bezeichnung „Älteste Brauerei der Welt“. In den folgenden Jahrhunderten wurden die Braumethoden von den Mönchen des Klosters stetig weiterentwickelt. Es wurde eine Produktpalette aus drei verschiedenen Bieren für unterschiedliche Zielgruppen angeboten. Für die Pilger, Bettler und Knechte gab es ein Dünnbier, den Patern, Brüdern und Handwerkern wurde ein würziges Bier serviert und der Abt, die Prälaten und weltliche Honoratioren durften ein süffiges Premiumbier verzehren. Durch Brand, Krieg und Plünderei war die Existenz des Klosters stetig bedroht. Doch die Kleriker bauten das Kloster immer wieder erneut auf. Im Jahre 1803 wurde das Kloster durch die Säkularisation aufgelöst und alle Rechte, Güter und Kapitalien gingen an den Bayerischen Staat über. Die ehemaligen Klosterbrauerei bekam den neuen Namen „Königlich Bayerische Staatsbrauerei“. Die Weihenstephaner Braustätte wurde stetig weiter ausgebaut und auf den neuesten Stand der Technik gebracht, um der steigenden Nachfrage an Bieren gerecht zu werden.

Ein Pressethemendienst der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan