„Herausragend gestaltet, umweltverträglich und zukunftsweisend“ sind die Konzepte, die mit dem Bundespreis Ecodesign am 30. November 2020 ausgezeichnet wurden. Der Preis gilt als höchste staatliche Auszeichnung für ökologisches Design in Deutschland.

Zusammen mit Designerin Susann Paduch gewinnt KAHLA 2020 den Bundespreis Ecodesign

Kahla, Dezember 2020 – Als höchste staatliche Auszeichnung für nachhaltiges Design steht der Bundespreis Ecodesign für Glaubwürdigkeit und Qualität. Vor der Jurysitzung mit namhaften Gestaltungs- und Umweltexperten bewerteten 50 Mitarbeiter des Umweltbundesamtes die Einreichungen auf ökologische Qualität. Bewerben durften sich Unternehmen aller Branchen und Größen, Forschungsinstitute, Studierende und Absolventen. Eingereicht wurden Produkte, Konzepte oder Services, die in Deutschland angeboten werden, beispielsweise aus den Branchen Ernährung, Interieur, Mobilität oder Mode. Gefördert wird die Auszeichnung außerdem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und dem Internationalen Design Zentrum Berlin. In Kollaboration mit der Porzellanmarke KAHLA entwickelte die Designerin Susann Paduch ein umweltbewusstes Geschirrkonzept für das Pop-up-Restaurant LÜCKE in Weimar, das auch Namensgeber für die Einreichung wurde. Die künstlerische Mitarbeiterin an der Professur Material und Umwelt an der Bauhaus-Universität Weimar wählte als Basis die Geschirrserie Update von KAHLA-Designerin Prof. Barbara Schmidt.

Nachhaltigkeit durch Multifunktionalität, Qualität und ökologische Produktion

Das Porzellanprogramm Update ist aufgrund seines Formdesigns bereits sehr nachhaltig und daher die perfekte Wahl für das künstlerische Projekt von Susann Paduch. Die Serie Update basiert auf wenigen multifunktionalen Artikeln: Ein Teller ist gleichzeitig ein Deckel, ein Untersetzer, eine Untertasse und ein Brettchen. Es wurde auf klassische Produkte, die wie z.B. Untertassen nur einen einzigen Zweck erfüllen oder wie z.B. Kaffeekannen in modernen Haushalten nicht mehr verwendet werden, verzichtet. Die Nachhaltigkeit liegt also zunächst in der Reduktion der notwendigen Ausstattung. Das ist nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch. Außerdem wird Porzellan von KAHLA energieeffizient nach strengen „KAHLA pro Öko“-Richtlinien in Thüringen gefertigt. Hartporzellan ist die dichteste und härteste Keramik, die höchste gastronomische Standards erfüllt und eine lebenslange Nutzungsdauer ohne Qualitätsverlust verspricht.

Künstlerische Aufwertung von Porzellan mit kleinen Oberflächenmakeln

Designerin Susann Paduch
Susann Paduch

Während des Brennprozesses des sensiblen Materials können optische Makel entstehen, zum Beispiel kleine schwarze Pünktchen durch verglühte Partikel in der Luft, die auf das Porzellan herabfallen und in der Glasur haften bleiben. „Die Funktionalität des Geschirrs wird dadurch nicht beeinträchtigt. Trotzdem empfinden Konsumenten solche Pünktchen als störend, weshalb betroffene Porzellanteile aussortiert werden. Sie werden
dann zu reduziertem Preis als B-Ware verkauft oder bei stärkerem Befall vernichtet. Wir nennen diese Artikel intern liebevoll Cindy-Crawford-Porzellan.“ berichtet Sheila Rietscher, Director Brand & Strategy in der Porzellanmanufaktur Kahla/Thüringen GmbH. Designerin Susann Paduch ergänzt: „Diese Fehler werden von mir als Phänomene bezeichnet, die ich zunächst klassifizieren wollte. Ich habe jedes Geschirrteil untersucht, markiert und mit einem Etikett versehen, welches die Art des Phänomens, seinen Ursprung und seine Häufigkeit innerhalb des gesamten Geschirrsatzes benennt. Die Etiketten werden als Dekor in die Glasur dauerhaft eingebrannt. Die Nutzer werden über die Information auf den Etiketten zu Eingeweihten. Sie gewinnen Kenntnisse und Wertschätzung für das lebendige, natürliche Material und dessen komplexe Herstellung.“ So entstand die Kollektion LÜCKE für das gleichnamige, temporäre Gastronomiekonzept in der thüringischen Kulturstadt.

Großzügiges Sponsoring für das nachhaltige Pop-up-Restaurant LÜCKE

„LÜCKE füllte im Sommer 2019 für drei Monate eine Baulücke in einem Denkmalensemble in der Weimarer Innenstadt. Aus altem Bauholz für Zäune und Dachstuhl, LKW-Böden und Abrissfenstern wurden das Gebäude, die Innen- und Außeneinrichtung gestaltet. Das Geschirr greift den Gedanken der Wiederverwendung gleichsam auf. KAHLA stiftete 524 Geschirrartikel, die zahlreichen Gästen viel Freude bereiteten.“, erinnert sich die dankbare Produktdesignerin.

Online-Preisverleihung

Am Montag, den 30. November ehrten Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, und Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, per Videobotschaft die diesjährigen Preisträger. Das Geschirr Lücke gewinnt in der Kategorie Konzept. Das Video ist auf der Homepage des Bundespreises Ecodesign, des BMU und UBA zu sehen: www.bundespreis-ecodesign.de. Die Exponate werden in einem Katalog und einer musealen Wanderausstellung zu sehen sein.