Der Kampf gegen den Klimawandel ist die vielleicht größte Herausforderung unserer Zeit. Mehr denn je ist deshalb auch die Wirtschaft gefordert, hier deutlich ihren maßgeblichen Beitrag zu leisten. Dieser Verantwortung stellt sich Miele als Familienunternehmen in vierter Generation mit Nachdruck: Ab 2021 arbeitet der Gütersloher Familienkonzern über alle Standorte hinweg CO₂-neutral. Dies bezieht sich auf Treibhausgasemissionen aus eigenen Verbrennungsprozessen („Scope 1“) sowie den Emissionen der Energielieferanten („Scope 2“).

Miele orientiert sich an den Zielen des Pariser Klimaabkommens, die globale Erderwärmung gegenüber der vorindustriellen Ära auf deutlich unter 2 °C, besser: deutlich unter 1,5 °C, zu begrenzen. „Als produzierendes Unternehmen sind wir uns unserer Verantwortung in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette bewusst und setzen uns langfristig auch hier ehrgeizige Ziele“, erklärt der Geschäftsführende Gesellschafter Dr. Markus Miele. Zu dem Zweck ist das Unternehmen im Januar der sogenannten Science-Based-Targets-Initiative (SBTi) beigetreten und verpflichtet sich damit, ein wissenschaftsbasiertes Emissionsreduktionsziel zu verfolgen. Dieses schließt auch langfristige Ziele entlang der Wertschöpfungskette ein, zum Beispiel beim Bezug von Materialien, in der Nutzungsphase der Produkte und bei der Entsorgung oder beim Transport (“Scope 3”).

Um CO₂-Neutralität zu erreichen, sollen aber zunächst die direkten CO₂-Emissionen an den Standorten, die etwa durch Heizung, Strom- und Treibstoffverbrauch entstehen, deutlich reduziert werden („Scope 1“). Entsprechendes gilt für die indirekten CO₂-Emissionen, die durch die Stromerzeugung der Energielieferanten entstehen („Scope 2“). Ziel ist, den so errechneten Ausstoß von CO₂ bis 2030 um 50 Prozent zu senken – verglichen mit 2019. Bei einem Ausstoß von 90.000 Tonnen CO₂ im Jahr 2019 entspricht dies einer Reduktion von etwa 45.000 Tonnen. Dafür soll die eigene Stromerzeugung mit Hilfe von Photovoltaikanlagen in den nächsten Jahren massiv auf- und ausgebaut werden. Bereits im April startete im Miele-Werk im chinesischen Dongguan eine Photovoltaikanlage mit einer Fläche von knapp 8.150 Quadratmetern, die etwa ein Drittel des dortigen Strombedarfs deckt. Allein durch diese Maßnahme spart Miele 1.600 Tonnen CO₂ pro Jahr ein. Auch am Stammsitz in Gütersloh und an weiteren Werkstandorten sind zusätzliche Photovoltaikanlagen geplant.

Langfristige Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks als Ziel
Ergänzend hierzu will das Unternehmen seine Energieverbräuche weiter senken – um bis 2030 weitere 30 Gigawattstunden Energie einzusparen und auch dadurch den eigenen CO₂-Fußabdruck dauerhaft zu verbessern. „Wir haben hier in den letzten Jahren bereits beachtliche Erfolge und viele Verbesserungen erzielt, auf denen wir aufbauen können“, erklärt Technik-Geschäftsführer Dr. Stefan Breit. Potenzial zur Reduzierung der Emissionen sieht das Familienunternehmen etwa bei der Fahrzeugflotte, wo Einsparungen von bis zu 30 Prozent möglich sind. Um auch die CO₂-Emissionen entlang der Zulieferkette zu reduzieren („Scope 3“), werden in Pilotprojekten innovative und nachhaltige Technologien erprobt, die den CO₂-Fußabdruck auch in diesem Bereich langfristig senken.

CO₂-Emissionen, die sich durch Umstellung auf Grünstrom und Senkung der Verbräuche kurzfristig nicht vermeiden lassen, gleicht Miele mit hochwertigen Kompensationsprojekten aus. International zertifizierte Standards und Kriterien, sowie Verifizierungen durch unabhängige Dritte stellen die Qualität sicher. „Alle in Frage kommenden Projekte haben wir sehr kritisch geprüft und sorgfältig ausgewählt“, verdeutlicht Breit. Im Ergebnis unterstützt der Hausgerätekonzern zum Beispiel den Einsatz von Solarthermieanlagen in Indien, um umweltfreundliche Energie zu liefern und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. In einem Biogas-Projekt in Nepal wird Biomasse als Energiequelle genutzt, wodurch der umweltvernichtende Einsatz von Feuerholz zum Kochen überflüssig wird. Eine Verbindung zu den Produkten des Unternehmens schafft die Unterstützung eines Agroforstprojekts mit nachhaltigem Kaffeeanbau in Nicaragua. Technische und finanzielle Unterstützung hilft den dort lebenden Bauern, eine umweltverträgliche Plantagenwirtschaft zu betreiben.

Hinzu kommen Aufforstungsprojekte in Uganda, das in den letzten 20 Jahren deutlich über 40 Prozent seiner Waldfläche verloren hat, sowie in den USA im Bundesstaat Mississippi. Das Projekt zur Aufforstung von neuen Hartholz-Waldflächen befindet sich im Mississippi Alluvial Valley, das als eines der wichtigsten Laubholz-Ökosysteme Nordamerikas gilt. Als Technologieführer seiner Branche unterstützt Miele zudem bewusst die Förderung innovativer technologischer Ansätze zur CO₂-Reduktion beziehungsweise Abscheidung und Speicherung („Sequestrierung“). So soll mit einem Projekt in Österreich und Deutschland die CO₂-Entfernung aus der Atmosphäre und Speicherung von Kohlenstoff für die landwirtschaftliche Nutzung vorangetrieben werden.

Mit der Entscheidung, bereits in diesem Jahr CO₂-Neutralität in „Scope 1“ und „Scope 2“ zu erreichen, baut Miele sein jahrzehntelanges Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz konsequent weiter aus. „Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Teil der DNA unseres Unternehmens, angefangen mit der Philosophie der Gründer, auf besonders langlebige Produkte zu setzen“, erklärt Markus Miele. Die Ambitioniertheit und Vielfalt der Ziele und Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit dokumentiert Miele alle zwei Jahre in seinem umfassenden Nachhaltigkeitsbericht (www.miele.com/nachhaltigkeit).