Das erste, was auffällt, wenn Robert mit dem Sprechen beginnt, ist das Erkennungszeichen eines Franken: Ein rollendes R – dieses kombiniert mit dem Namen Robert Reichinger setzt schnell ein Zeichen. Robert ist Chef der Burgschänke in Burgthann südöstlich von Nürnberg. Im Herzen Mittelfrankens genießt er, sofern er nicht in der Küche steht, aus dem Wintergarten oder von der Terrasse gerne den Ausblick über das Schwarzachtal – der Anblick dieser Naturschönheit lässt etwas anderes als regionale Zutaten nicht zu. Ein Koch will so einen Eindruck nicht nur genießen, sondern natürlich auch gleich kulinarisch umsetzen.

2016 wurde er vom Staatsministerium Bayerns für seine „Ausgezeichnete Bayerische Küche“ als einer von nur vier Betrieben klassifiziert. Bei ihm vereint sich Qualität, Regionalität und selbstverständlich Frische – neben seinem vollen Arbeitstag engagiert sich Robert obendrein für eine bessere Zukunft als Insider der Green Chefs.

Was ist das Beste an Deinem Job?

Anderen Menschen Glückmomente zu schenken und dafür Wertschätzung zu erhalten.

Welche Superheldenfähigkeiten hättest Du am liebsten?

Ich würde gerne hören, was manche Menschen denken, um heraus zu finden, ob das mit meiner Menschenkenntnis übereinstimmt.

Aus welchem Grund hast Du Dich für die Gastronomie entschieden?

Es war nicht meine Entscheidung, es wurde entschieden. Das war früher halt oft so, wenn man in einem elterlichen Gasthof aufgewachsen ist. Ich hatte die Wahl zwischen Metzger und Koch. Entschieden habe ich mich dann für die Kochausbildung. Nebenbei habe ich mir das Metzgerhandwerk angeeignet. Beides ist in einander verzahnt und ergänzt sich wunderbar.

Im Nachhinein war es wohl nicht die schlechteste Entscheidung.

Du arbeitest an einer neuen Karte oder einem neuen Gericht. Wie gehst du dabei vor?

Das ist bei mir anders, als man sich das vielleicht vorstellt. Neue Gerichte zu kreieren findet bei mir nicht am Herd statt, sondern im Kopf. Die Vorgehensweise ist die folgende: Ich nehme das ausgewählte Hauptprodukt, kombiniere dazu verschiedene Beilagen, Saucen etc. die dazu passen, und wähle anschließend für das Hauptprodukt eine dafür geeignete Garmethode aus. Die „Verkostung“ findet nur in meinem Kopf statt. Das Gericht nehme ich dann direkt auf die Speisekarte, ohne es vorher gekocht oder probiert zu haben. Meistens habe ich damit Erfolg.

Auf welche Leistung bist Du besonders stolz?

Das ich den elterlichen Betrieb mit 24 Jahren aus familiären Gründen übernommen habe und ohne jegliche Kenntnis über Betriebswirtschaft, soziale Kompetenz und Führungsqualität zu dem gemacht habe, was er heute ist. Natürlich zusammen mit meiner Frau, unserer Familie, und unseren wunderbaren Mitarbeitern in all den Jahren.