Eine Ära der Inhaberfamilie Raithel ist geprägt von beispiellosen Investitionen in moderne Technologien, von der kompromisslosen Integration der Nachhaltigkeitsstrategie „KAHLA pro Öko“, von preisgekrönten Designkollektionen und patentierten Materialinnovationen, von kreativer Nachwuchsförderung und starken regionalen und internationalen Allianzen. In 26 Jahren entwickelten Günther Raithel und Sohn Holger Raithel aus einem maroden Kombinatsbetrieb eine zukunftsfähige Fabrik, eine international anerkannte Lifestylemarke und ein unverwechselbares Portfolio an zeitgemäßen Porzellanprodukten von höchster Qualität „Made in Germany.

Über 100 Design- , Innovations- und Ökologieauszeichnungen wurden KAHLA durch internationale Fachgremien verliehen. „Wer sich noch erinnert, in welchem katastrophalen Zustand sich das Porzellanwerk im Saaletal befand, als ich es im Jahr 1993 übernahm, wird verstehen, dass ich mit Stolz auf die vergangenen Jahre zurückblicke. Bis zum heutigen Zeitpunkt flossen 35 Millionen
Euro in die Modernisierung der KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH, ein Großteil davon in den Maschinenpark, in Robotik und in Ressourcen- und Umweltschutz.

Die größte Rolle des Erfolgs allerdings spielten die 250 engagierten Mitarbeiter, die zum Teil bereits seit über 40 Jahren mit Hingabe und Fleiß für KAHLA Porzellan kämpfen.“, fasst Günther Raithel zusammen. Der Neugründer des Unternehmens wurde für seine Verdienste im Jahr 2006 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt und 2020 auf der AmbienteMesse in Frankfurt mit dem internationalen „Lifetime Achievement Award“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Im Jahr 2010 gründete die Familie Raithel die „Günther Raithel Stiftung – Bildungsinitiative KAHLA kreativ“, die die Nachwuchsförderung von Künstlern und Designern und die experimentelle Erforschung des Materials Porzellan zum Ziel hat. „Mithilfe unserer Designerinnen, allen voran Professorin Barbara Schmidt und später auch Lisa Keller, definierte KAHLA die Genusskultur neu.

Jung, multifunktional, haptisch spannend, personalisiert, mobil und nun auch digital ansteuerbar: Wir wurden manches Mal belächelt und am Ende belohnt. Den Umsatz von ursprünglich 12 Millionen Euro pro Jahr steigerten wir sukzessive und im Jahr 2014 sogar auf 30 Millionen Euro.“, berichtet Holger Raithel, seit 2005 geschäftsführender Gesellschafter der KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH.
Für das patentierte Samtportzellan „touch!“ richtete der progressive Firmenchef ein Laserlabor ein, um eine Personalisierung ab Losgröße 1 anbieten zu können. Eine Chance, die nicht nur Privatpersonen nutzten.

Aus einer Marke, die seit 1844 für die Fertigung von Haushaltporzellan bekannt war, entstand ein respektierter Partner für zusätzliche Kunden aus der Hotellerie, Gastronomie und Cateringbranche, sowie für Kunden aus der Industrie und Werbebranche. Eine ganz neue Zielgruppe, die KAHLA mit dem rutschfesten Porzellanpatent Magic Grip erreicht, sind Schiffseigner und Caravanbesitzer. Um natürliche Ressourcen zu schonen und in Zeiten des Klimawandels ein umweltbewusstes Unternehmen zu schaffen, investierte Holger Raithel bereits vor 10 Jahren in
die Nachhaltigkeitsstrategie „KAHLA pro Öko“, installierte eine Photovoltaikanlage, reduzierte den CO2-Ausstoß mithilfe modernster Ofentechnologie und nahm eine Brauchwasseraufbereitungsanlage in Betrieb.

Für diese Bestrebungen wurde KAHLA mit zahlreichen Nachhaltigkeitspreisen ausgezeichnet und mit neuen Kunden belohnt.
In den Jahren 2017 und 2018 scheiterte ein internationales Großprojekt, in das KAHLA mehrere Millionen Euro investiert hatte. Die daraus resultierenden finanziellen Schwierigkeiten führten am 10. März 2020 in eine Insolvenz in Eigenverwaltung, die mit dem Verkauf der KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH im September 2020 abgeschlossen wird.

Während der Eigenverwaltungsphase, die Holger Raithel und Rechtsanwalt Dr. Jürgen Wallner, Kanzlei WallnerWeiß, gemeinsam mit dem Sachwalter Kai Dellit von der Kanzlei hww leiteten, erzielte KAHLA trotz Corona-Schließungen über Plan liegende Umsätze und positive Ergebnisse. Starke Onlineverkäufe und ein virtueller Porzellanmarkt kompensierten Umsatzrückgänge aus dem internationalen Handel.
Unter der Firmierung Porzellanmanufaktur Kahla/Thüringen GmbH übernimmt Daniel Jeschonowski, Geschäftsführender Gesellschafter der Senator GmbH, im September 2020 das Porzellanwerk in Kahla.


„Dem Zusammenhalt des KAHLA-Teams und den starken Partnerschaften der Marke ist es zu verdanken, dass wir in den üblicherweise eher schwachen Sommermonaten große Kunden mit Porzellan ausstatten durften und die Corona-Krise besser meistern konnten als andere Marktteilnehmer. Ich danke allen Partnern, die geholfen haben, die Eigenverwaltung zu sichern, insbesondere den Kanzleien WallnerWeiß und hww. Der neuen Gesellschaft wünschen meine Familie und ich viel Erfolg und den Mitarbeitern von Herzen
alles Gute für die Zukunft.“, verabschiedet sich Holger Raithel.

Mehr Informationen auf: www.Kahlaporzellan.com