Nach nur anderthalb Jahren Bauzeit konnte das umfangreiche Projekt erfolgreich abgeschlossen und der neue Kombikeller der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan im Juni 2024 in Betrieb genommen werden. Vorerst ist die volle Kapazität der neuen Abteilung noch nicht ausgeschöpft. Mit drei kleinen sowie sechs großen Drucktanks, zwei großen Gär- und Lagertanks und einem Hefesammeltank ist jedoch ein erster Meilenstein gesetzt, der zukünftig eine spürbare Entlastung am Nährberg in Freising bringen wird. Brauereidirektor Josef Schrädler erklärt bei der Einweihung: „Der neue Kombikeller ist ein großer Schritt in die Zukunft. Wir sind nun flexibel aufgestellt, denn alle Tanks sind sowohl als Gär-, Lager- und auch Drucktank nutzbar. Das war der wichtigste Aspekt bei der Planung und der Auswahl der Lieferanten. Zukünftig können wir schnell und effizient auf Marktveränderungen reagieren.“ Auch Tobias Zollo blickt optimistisch in die Zukunft: „Mein Produktionsteam und ich freuen uns, dass weiterhin hier am Berg investiert wird, wir mit einfach zu bedienenden Anlagen eine deutliche Arbeitserleichterung haben und das bei bester Qualität.“
Eine Investition von 11 Millionen Euro wurde für den Bau und die Ausstattung des Kombikellers getätigt. Für die Zukunft der Brauerei war diese hohe Investition allerdings wegweisend. Durch die steigende Nachfrage nach untergärigen Bieren, vor allem in den Sommermonaten, hat sich die Brauerei Weihenstephan immer näher auf die Kapazitätsgrenze zubewegt. Da untergärige Biere eine längere Lagerzeit für die Reifung benötigen und zu erwartende Qualitätseinbußen durch eine kürzere Lagerung grundsätzlich keine Option für die Brauerei sind, musste dringend gehandelt werden. Um den Bau des Kombikellers in der jetzigen Form zu ermöglichen, waren bereits andere Investitionen im Vorfeld erforderlich, da der Platz der Brauerei durch die Lage am Weihenstephaner Berg räumlich begrenzt ist. Eine Auslagerung der Produktion war genauso wenig eine Option für Brauereidirektor Prof. Dr. Schrädler und Tobias Zollo, Technischer Leiter, wie Abstriche an der hohen Qualität der Weihenstephaner Bierspezialitäten zu machen. Um den benötigten Platz für den Kombikeller zu schaffen, wurde daher 2017 die Logistik vom Berg in das neue Logistikzentrum im Gewerbegebiet von Freising verlegt.
Über die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan
Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan, im Jahre 1040 als Klosterbrauerei der Benediktinermönche gegründet, ist heute ein Staatsbetrieb, der nach privatwirtschaftlichen Maßstäben geführt wird. Hinter den geschichtsträchtigen Gemäuern der Brauerei verbirgt sich modernste Technik, die auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in der Getränketechnologie zurückgreift. Zusammen mit der fast 1.000-jährigen Erfahrung und den traditionellen Brauverfahren entstehen Premiumbiere höchster Qualität, die jedes Jahr auf den internationalen Bierwettbewerben mit den begehrtesten Auszeichnungen geehrt werden. Mehr als 180 Mitarbeiter sorgen mit viel Engagement und Fachkenntnissen dafür, dass die Weihenstephaner Bierspezialitäten regional, national und international erhältlich sind.
Das Brauereigelände ist umgeben von den modernen Institutsgebäuden der Technischen Universität München in Weihenstephan, die in der ganzen Welt als Ausbildungsstätte von Braumeistern und -ingenieuren bekannt ist. Aus diesem Grund bestand am Weihenstephaner Berg für die Brauerei keine Möglichkeit zur Expansion am Standort. Mit dem 2019 eingeweihten Logistikzentrum im Freisinger Gewerbegebiet Clemensänger nahe der Autobahnzufahrt ist die älteste Brauerei der Welt sehr modern und zukunftsfähig aufgestellt. Durch die Auslagerung der Logistik kann auch bei weiterem Wachstum nach wie vor am Weihenstephaner Berg gebraut werden.