Die deutsche Köchenationalmannschaft hat ein klares Ziel: Top-Platzierungen beim Culinary World Cup in Luxemburg im November. Jetzt wartet ein straffes Programm auf die Köchinnen und Köchen, die ausschließlich ehrenamtlich für Deutschland kochen. Unterstützt werden sie auf ihrer Reise von Doppel-Olympiasieger Ronald Rauhe.

Köchenationalteams weltweit sind im Trainingsmodus, die Spannung steigt und der Countdown für den Culinary World Cup Luxemburg läuft. Alle vier Jahre findet die international renommierte Koch-WM statt, in diesem Jahr vom 26. bis 30. November 2022 im Rahmen der 14. Expogast, in den Hallen von Luxexpo The Box in Luxemburg-Kirchberg.

Auch in Deutschland haben die Vorbereitungen im Trainingslager der deutschen Köchenationalmannschaft Fahrt aufgenommen. Man spürt, dass diesmal alles ein bisschen anders ist. „Die Koch-WM in Luxemburg ist ein besonderes Highlight für eine Mannschaft. Die meisten Mitglieder erleben ein solches Event nur einmal in ihrer Wettbewerbskarriere, das bleibt natürlich in Erinnerung”, weiß Teammanager Ronny Pietzner aus eigener Erfahrung. „In 2022 kommt hinzu, dass die pandemiebedingten Trainingspausen und erschwerten Bedingungen den Culinary World Cup in ein besonderes Licht rücken. Seit der IKA 2020 hat es keine maßgeblichen internationalen Wettbewerbe mehr gegeben. Das Wiedersehen mit den anderen Nationen wird daher sicher spannend.“

Aus der Heimat auf den Teller

Kulinarisch haben sich die Mannschaften mit ihrem Trainerteam Mike Wieser (National), Paul Emde (Jugendnational) und Elisabeth Albrecht (Patisserie) einiges vorgenommen: „Wir setzen auf Zutaten aus Deutschland und haben einen modernen, regionalen Stil auf dem Teller entwickelt, der die heimischen Lebensmittel und deren natürlichen Geschmack bestmöglich in den Mittelpunkt rückt“, beschreibt National-Trainer Mike Wieser die Philosophie der Mannschaft. Die ersten Vorbereitungen dafür hatten für das Team bereits im vergangenen Herbst begonnen. Es wurden saisonale Pflanzen im Wald und auf der Wiese gesammelt, verlesen, getrocknet und zur späteren Weiterverwendung konserviert.

Derzeit sehen sich die Mannschaften ein- bis zweimal im Monat. Ab Sommer rücken dann auch die Trainingseinheiten mit Gästen und möglichst realitätsnahen Abläufen in den Vordergrund. „Das Trainieren beschränkt sich nicht ausschließlich auf das Kochen und die Entwicklung des guten Geschmacks“, betont Jugendnational-Trainer Paul Emde. „Das Team muss mit jeder Trainingseinheit ein Stück weiter zueinander finden, um sich blind zu verstehen, wenn es darauf ankommt. Das lässt sich nur live üben und gehört deshalb in den letzten Wochen vor dem Wettbewerb unbedingt dazu.“

Abschluss und Ansporn

Ein kleines „Team im Team“ ist die Abteilung Patisserie, die von der Trainerin Elisabeth Albrecht geleitet und betreut wird. Die geforderte Vielfalt ist groß – von Petits Fours über Dessertteller bis hin zum Schaustück für den Chefs Table. „Wir fokussieren uns auch auf die gesundheitlichen Aspekte unserer Gerichte und arbeiten an zuckerreduzierten sowie pflanzlichen Rezepturen. Die Ideen dafür entwickeln wir unter diesem Aspekt so lange gemeinsam weiter, bis wir mit Geschmack, Mundgefühl und optischem Eindruck zufrieden sind“, erklärt Elisabeth Albrecht. „Das heißt auch, dass wir uns mit neuen Techniken und Zubereitungen beschäftigen, zum Beispiel das Aufschlagen von Aquafaba, um veganen Eischnee herzustellen.“

Doppel-Olympiasieger Ronald Rauhe trifft Köchemannschaft

Kreativer Teamgeist, gute Nerven und das richtige Mise-en-Place – die wichtigsten Parameter auf dem Weg nach Luxemburg sind gesetzt, der sportliche Ehrgeiz ist vorhanden. Apropos Sport: Das Team Germany wird seit kurzem unterstützt von einem, der über jahrelange Erfahrung und diverse Medaillen von Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften verfügt. Ronald Rauhe, ehemaliger Kanute und Leistungssportler sowie sechsmaliger Olympia-Teilnehmer, begleitet die VKD-Köchinnen und -Köche als Supporter auf dem Weg zum Wettbewerb. „Wir freuen uns sehr, dass wir einen so internationalen Leistungssportler an unserer Seite haben und von seiner Erfahrung profitieren können“, sagt Teammanager Ronny Pietzner. „Das Trainings-Programm bis zur Koch-Weltmeisterschaft im November ist eng gestrickt, wir brauchen jetzt nicht nur kreativen Teamgeist, sondern auch viel sportlichen Ehrgeiz.“ Einen ersten Eindruck davon konnte Ronald Rauhe beim Trainingstreffen schon gewinnen: „Zwischen Sportwettkämpfen und Wettbewerben wie dem Culinary World Cup gibt es viele Parallelen. Bei beidem kommt es auf Teamgeist, Zusammenhalt und Leidenschaft an. Ich freue mich, die Köchenationalmannschaft unterstützen zu dürfen.“

Der nachhaltige Support von Partnern und Unterstützern ist wichtig für das Team Germany auf dem Weg nach Luxemburg. „Ohne diesen Rückhalt fürs Team und das Vertrauen in unseren Berufsstand könnten wir international nicht antreten“, betont Teammanager Pietzner. So gut aufgestellt, freut sich die Köchemannschaft nun auf die kommende Challenge – und auf möglichst viele Besucher:innen und Fans in Luxemburg.

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