Lila Kartoffeln waren erst der Anfang. Dann kamen lila Karotten – und 2017 schwelgt die Gourmetwelt überhaupt vorwiegend in Violett. Sagen zumindest international tätige Foodhunter. Jetzt gesellen sich vermehrt auch Salat- und Krautköpfe, Rosenkohl oder Blumenkohl in neuen farbenprächtigen Tönen dazu.
Lila Gemüse liegt im Trend
Lila Gemüse sorgt nicht nur für ungewöhnliche Farbspiele auf dem Teller, sondern tut auch der Gesundheit gut. Lebensmittel mit hohem Anteil an blau-roten Farbstoffen verfügen schließlich über einen hohen Anteil an sogenannten Anthozyanen – natürliche, blau-rote Pflanzenfarbstoffe und wertvolle Antioxidantien.
Dazu kommt die Rückbesinnung auf alte Sorten, die die violette Welle zum Beispiel bei den Erdäpfeln eingeleitet haben. Sorten wie “Violetta” und andere waren bis ins 19. Jahrhundert weit verbreitet, verloren aber zugunsten von robusteren – gelbfleischigen – Züchtungen an Bedeutung.
Manche der alten Gemüsesorten haben die zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft überdauert und werden jetzt wieder verstärkt angebaut. Sie haben sich Eigenschaften bewahrt, die ihnen jahrhundertelang das Überleben sicherten, etwa Widerstandsfähigkeit gegen Hitze, Frost und Krankheiten, wertvolle Wirkstoffe, die in ihrer Gesamtheit erst erforscht werden müssen – und natürlich ihren unnachahmlichen Geschmack.
Von findigen Köchen werden sie sozusagen wieder aus den Tiefen des Erdreichs ausgegraben und auf die besten Speisekarten des Landes gehievt. Vom Arme-Leute-Essen wird das Urgemüse so zur begehrten Rarität.
Whole Foods, der weltweit größte Betreiber einer Biosupermarktkette (13 Mrd. € Umsatz), analysierte das Kaufverhalten in seinen 465 Geschäften rund um den Globus. Das Ergebnis: Die Gesundheitsbewussten kaufen immer mehr rötliche und violette Lebensmittel. Schwarzer Reis, Süßkartoffeln, Heidelbeeren, violetter Spargel, lilafarbener Karfiol, Holunderbeeren, Acai.