Vergöttert, verschmäht und dann wieder heiß begehrt. Nach diesem Muster hat sich die Beliebtheit und vor allem der Preis vieler Speisen oftmals im Lauf der Jahre gestaltet…
Lachs – eine überbewertete Speise?
Eine solche Preisschwankung erlebte der Lachs. Besonders in Deutschland war der schon kurz nach der Zeitrechnung nach Christus erwähnte Fisch, der im Salz- aber auch im Süßwasser bestehen kann, zunächst „Massenware“. Zum Ende des 19. Jahrhunderts war der Lachs ein sogenannter „Brotfisch“, so häufig war sein Vorkommen und so günstig seine Anschaffung. Vor allem Bedienstete bekamen ihn häufig vorgesetzt. Angeblich soll es sogar rechtliche Schritte gegen zu häufige Mahlzeiten mit dem beliebten Fisch gegeben haben. Dokumentiert sind diese jedoch nicht.
Ende der 1950er Jahre starb der Lachs in Deutschland aufgrund der voranschreitenden Industrialisierung vollkommen aus, sein Wert stieg somit ins Unermessliche. Die Wiederansiedlung gelang erst Ende der 80er Jahre. Seinen Status als Edelfisch hat das ehemalige „Arme-Leute-Essen“ mittlerweile wieder eingebüßt.
Die Wertigkeit vieler Speisen hat im Laufe der Jahre immer wieder Höhen und Tiefen erlebt. Die Liste ist nahezu endlos und führt sich selbst stets fort. Unsere ganz persönliche „Black-List“ der überbewertesten Speisen führen wir vom Gastronomie-Journal definitiv mit großer Freude weiter…