Foodoracle revolutioniert die Welt der Großküchen. Das junge Stuttgarter Startup hat es sich zur Mission gemacht, Lebensmittelabfälle in Mensen und anderen Gastronomiebetrieben zu minimieren. Mit ihrer innovativen Technologie und intelligenten Prognosedaten wollen sie den Speiseplan effizienter gestalten. Die beiden Gründer, Valentin Belser und Jakob Breuninger, setzen dabei auf Deep Learning und künstliche Intelligenz, um die vorhandenen Daten noch besser auswerten zu können.

Immer wenn Valentin Belser, ein Luft- und Raumfahrttechnik-Student, spät in der Mensa ankam, bemerkte er, dass er trotz der späten Stunde noch die volle Menüauswahl hatte. Das ließ ihn darüber nachdenken, wie viel Essen am Ende des Tages im Müll landete. In Deutschland werden 16 Prozent der Lebensmittel, die in der Gastronomie verwendet werden, verschwendet, erklärt er. Im Gegensatz dazu hat der Handel dank intelligenter Datenanalyse seine Verlustquote auf etwa fünf Prozent reduziert.

Er betont, dass es mittlerweile Initiativen gibt, die überschüssige Lebensmittel an Bedürftige weitergeben, damit sie nicht verschwendet werden. Belser und der Informatiker Jakob Breuninger vom Startup Foodoracle sind davon überzeugt, dass die Auswertung vorhandener Daten für Bedarfsprognosen sehr wichtig ist. „Wir setzen auf Deep Learning und künstliche Intelligenz. Das geht schnell und präzise“, sagt Belser.

Foodoracle testet Universität Stuttgart

Zusammen mit dem Studentenwerk trainieren sie ihren Algorithmus mit realen Daten, die täglich tausende von Mahlzeiten betreffen. Detaillierte Daten aus dem Kassenabrechnungssystem stehen bereits in Stuttgart zur Verfügung. Sie können sogar die Nachfrage nach einfachen Menüs differenzieren.

Breuninger erklärt, dass es am wahrsten ist, wenn man Daten über einen eigenen Zeitraum von zwei bis drei Jahren hat, um Trends zu erkennen. Wenn man neue Ernährungstrends erkennen möchte, wie zum Beispiel die Vorliebe der Studenten für veganes Essen, reichen nur ein paar Monate nicht aus, sondern es sind Monate erforderlich, sagt Breuninger. 

Ein weiteres Ergebnis ist, wie schnell die Nachfrage nach traditionellen Gerichten wie Spaghetti Bolognese und Linsen mit Spätzle sinkt, wenn die Studenten eine ganze Woche lang Aktionsessen angeboten bekommen. Kühle Mathematik statt Bauchgefühl Die menschliche Erfahrung soll nicht durch kühle Mathematik ersetzt werden, sondern durch objektive Daten unterstützt werden.

Ein System liefert einen Korridor an Wahrscheinlichkeiten, abhängig von der Qualität der Daten. Derzeit testen Belser und Breuninger ihr seit November des vergangenen Jahres entwickeltes Analyse-Programm, um zu sehen, ob es die Essensausgabe der vergangenen Monate korrekt vorhergesagt hätte.

Richtig wirtschaften mit intelligenter Technologie

Die Vision von Foodoracle ist es, durch die Implementierung einer intelligenten Technologie das Essensangebot in Mensen und Restaurants zu optimieren. Das System analysiert dabei die Essensauswahl und -präferenzen der Gäste und kann so eine bedarfsgerechte Speiseplanung ermöglichen. Dadurch sollen nicht nur die Kundenzufriedenheit und die Qualität des Essens verbessert, sondern auch Lebensmittelverschwendung und Kosten reduziert werden.

Die Initiatoren von Foodoracle sehen hierbei ein großes Geschäftspotenzial und haben bereits erste Erfolge verbuchen können. Durch die Einsparungen, die das System ermöglicht, können Unternehmen und Institutionen viel Geld sparen. Auch der Dachverband der Studentenwerke in Deutschland hat bereits Interesse an Foodoracle gezeigt.

Um das System großflächig ausrollen zu können, ist jedoch eine Investition erforderlich. Insbesondere im Bereich Marketing sieht das Unternehmen einen großen Bedarf. Eine konkrete Entscheidung über eine Investition wird voraussichtlich Ende des kommenden Jahres getroffen.

Nachhaltige Effizienz statt Food Waste

Die Reduzierung von Lebensmittelabfällen ist ein wichtiges Thema, insbesondere in der Gastronomie und Großküchen, wo große Mengen an Essen zubereitet werden. Durch den Einsatz von Deep Learning und künstlicher Intelligenz können Daten besser analysiert und Vorhersagen über den Bedarf an Zutaten und Lebensmitteln getroffen werden.

Dadurch können Speisepläne effizienter gestaltet werden und Überproduktion und Lebensmittelabfälle vermieden werden. Ich denke, dass die Technologie von Foodoracle einen großen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Effizienz in der Gastronomie leisten kann und bin gespannt auf ihre weitere Entwicklung und Umsetzung.