Futtern wie bei Muttern ist so beliebt wie selten zuvor. Wir alle sehnen uns nach der Behaglichkeit und Sicherheit von Hause. Diese Gefühle lösen auch Gerichte aus, die eben nach Heimat schmecken und an Familienabende erinnern. Ein Restaurant in New York nimmt den Trend besonders ernst – und engagiert kurzer Hand „Grannies“, die die Originalgerichte zubereiten. Den Gästen schmeckt Großmutter’s Küche.

Hier steht Großmutter am Herd

Großmutter's Kochkunst schmeckt nach Heimat

Großmutter’s Kochkunst schmeckt nach Heimat

Eintopf wie aus Kindheitstagen, der unwiderstehliche Geruch nach Braten und unschlagbar guter Schokoladenkuchen – die Kochkunst der eigenen Großmutter kann die Gerichte von Edelrestaurants übertrumpfen – wenn sie nur gut zubereitet wird. In New York macht ein Gastronom mit italienischen Wurzeln genau das zum Konzept seines Lokals „Enoteca Maria“.

Er engagiert ausschließlich Frauen, die das Kochen zwar nicht professionell erlernt haben, dafür aber Großmutter’s Kochkunst aus dem Effeff beherrschen und mit großer Leidenschaft kochen. So auch Habiba Hachemi, die trotz ihrer gerade mal etwas über 50 Lenzen für Betreiber Joe Scaravella als „Nonna“ durchgeht. Relevant für den Titel ist weniger das Alter, sondern vielmehr die Erfahrung, die die Damen mitbringen. Scaravella verbindet mit dem italienischen Wort für „Oma“ oder „Großmutter“ vor allem alte Familienrezepte.

Klassiker aus Omas Küche sind gefragt wie nie

Mittwochs und sonntags brodelt es gleich in zwei Küchen auf den Staten Islands in großen Töpfen und Pfannen. Auf der Karte finden sich dann klassische Pasta-Gerichte, aber auch Spezialitäten wie ein Weißwein gegartes Kaninchen. Die Nonnas kommen keinesfalls alle aus Scaravellas Heimat  Italien, sie stammen aus aller Herren Länder. Was sie kochen, bestimmen sie größtenteils selbst. Von Zeit zu Zeit entstünden auch schon mal kleine Revierkämpfe unter den „Nonnans“, vor allem wenn zu viele Großmütter der gleichen Kultur in der Küche koche, verrät Scaravella.

Jedes Gericht steht für Heimat

Was auch immer auf den Tisch kommt – es schmeckt nach Heimat und Behaglichkeit, weckt Erinnerungen an früher und sorgt für ein warmes Gefühl im Bauch. Für Habiba Hachemi ist es Couscous mit Gemüse, gekochtem Huhn und Rosinen – ein typischer Gericht ihrer Geburtsstadt Oran in Algerien, das diesen nostalgischen Beigeschmack vermittelt. Für Nonna Margherita aus Palermo ist es hingegen vegetarische Lasagne mit frischen Tomaten und Aubergine.

Hier regiert das Gesetz der Einfachheit

Im Gegensatz zu modernen Restaurants, in denen mit auffallend aufwendigen Gerichten experimentiert wird, geht es im Restaurant von Joe Scaravella einfach zu. Komplizierte Speisen würden einfach nicht passen, sagt der Gastronom. Der Anspruch des New Yorkers ist es, die Menschen an einem Tisch zusammenbringen und einfach gutes Essen zu servieren.