Marc Brenner ist Küchenchef im Europäischen Hof direkt am Hamburger Hauptbahnhof. Schon seit 1925 gibt es das familiengeführte 4-Sterne-Haus, übrigens eines der größten und erfolgreichsten Privathotels in Deutschland.
275 Zimmer, 3 Tagungsräume und ein bayerisches Restaurant mit 120 Plätzen sind eine enorme Herausforderung für die Küche – läuft das à la carte Geschäft doch in fast allen Häusern immer dann am Besten, wenn der Bankett-Bereich ausgebucht ist. Der Europäische Hof ist auch Partner der Green-Chefs.
Wir trafen Marc Brenner zwischen zwei Veranstaltungen in einer Vorbereitungspause.
Aus welchem Grund hast Du Dich für die Gastronomie entschieden?
Seinerzeit, und das ist über 25 Jahre her, bin ich eher durch Zufall an einen Job in einem Londoner Hotel gekommen. Diese Zeit war eine der besten und prägend für mich. Schon war ich mitten drin. Was willst Du machen?
Der Küchenchef dort war ein Engländer, danach ein Schotte, ein Waliser, eine Schwedin, ein Australier … da hat nur noch der Deutsche gefehlt. Deswegen bin ich wieder in Deutschland.
Wie lautet Dein Motto an schlechten Tagen?
Augen zu und durch! Auf keinen Fall die Vogel-Strauß-Taktik anwenden, da der Schuss fast immer nach hinten losgeht und die schlechten Tage dann mehr werden.
Was macht für Dich einen gelungenen Abend aus?
Ein gelungener Abend zeichnet sich dadurch aus, dass der Tag erfolgreich bestritten wurde. Das heißt für mich: Die Veranstaltungen sind gut gelaufen, im à la carte Geschäft haben wir wieder ordentlich Druck gehabt, aber alle sind happy.
Alle, also die Gäste wie auch das Team. Im Team haben wir an solchen Tagen erneut bewiesen, wie viel man zusammen erreichen kann.
Dann noch ein schöner Mojito zu Hause auf der Terrasse mit meiner Familie und die Welt ist in Ordnung.
Auf welche Leistung bist Du besonders stolz?
Vor etwa 3 Jahren rief mich ein Junger Mann an und bedankte sich bei mir. Er war seinerzeit als Küchenhilfe bei mir eingestellt und hat, nachdem ich den Betrieb wechselte, sich dort bis zum Souschef hochgearbeitet.
Den Spaß und die Leidenschaft für den Kochberuf lernte er vor 18 Jahren unter meiner Führung.
Wen würdest Du gerne mal bekochen?
Donald Trump zusammen mit Greta Thunberg. Alleine die Aufgabe, das Menü zu dafür schreiben, wäre ein Riesen-Spaß.
Und dann erst die Diskussionen am Tisch…