Deutschland gilt als Recycling-Weltmeister. Doch auch wenn der meiste Plastikmüll über die gelbe Tonne entsorgt wird, werden nur um die 48 Prozent der kommunal gesammelten Abfälle tatsächlich materiell recycelt. Ein großer Teil von Alltagsgegenständen und Materialien landet in der Müllverbrennung oder wird im besten Fall zur Energiegewinnung verbrannt.

Das soziale Unternehmen TerraCycle sagt diesem Zustand den Kampf an. Es bietet Recyclinglösungen für den Müll, der nicht von den Kommunen materiell verwertet werden können. Dafür können Unternehmen, Vereine und Privatpersonen als Sammler aktiv werden. TerraCycle belohnt das Engagement der Sammler für jede gesammelte Abfalleinheit mit TerraCycle-Punkten, die in Geldspenden für die Wohltätigkeitsorganisationen ihrer Wahl umgewandelt werden.

„Kommunale Sammelsysteme recyceln vor allem Verpackungen, die einen bestimmten Materialwert haben, wie z. B. Papier, Pappe, Aluminiumdosen, Plastikflaschen oder Joghurtbecher. Die Kosten für das Sammeln, Trennen und Recyceln dieser Materialien sind geringer als der Wert des daraus recycelten Materials. Wo die Kosten für das Sammeln und Recyceln den Materialwert übersteigen, findet kein Recycling mehr statt. Das möchten wir ändern.“, erklärt Angela Schattner, Head of Account Management bei TerraCycle.

Sponsorenprogramme ermöglichen kostenlose Sammelstellen

2001 als StartUp an der Princeton Universität in den USA gegründet, ist TerraCycle heute vielfach ausgezeichnet und weltweit in 20 Ländern mit mehr als 200 Recyclingprogrammen aktiv. Die globale Mission: Die Idee von Müll abzuschaffen, vermeintlich nicht recycelbare Materialien zu recyceln und in nützliche Produkte zu verwandeln, um den Ressourcenverbrauch durch den Menschen zu minimieren. Die Recyclingprogramme beruhen auf einem Partnersystem: „Große Unternehmen wie Unilever, Nestlé, Hasbro, Mars oder Pepsico unterstützen unsere Mission und fungieren als Sponsoren für die Recyclingprogramme. Dadurch entstehen keine Kosten für die Sammelstellen“, erklärt Angela Schattner.

Schulen, Geschäfte und Vereine bieten als Sammelstellen Räume an, in denen gebrauchte Produkte zum Recycling abgegeben werden können. Die Kosten für die Programme tragen die Sponsoren. Die Art des gesammelten Abfalls variiert: Je nach Programm werden exklusive Sponsorenprodukte, wie Verpackungen oder Altware der jeweiligen Marke, gesammelt. Markenübergreifende Programme bieten zudem die Möglichkeit, einen Produkttyp wie Zahnbürsten und andere dentale Hygieneprodukte oder Stifte herstellerunabhängig zu sammeln.

Alleine 2021 wurden mit TerraCycle weltweit 1.800 Tonnen Müll recycelt. Die Sammelstellen erhalten auf Wunsch je nach Müllmenge Prämien in Form von Spenden für Schulen oder eine wohltätige Organisation ihrer Wahl. „Damit können unsere Sammler doppelt Gutes tun: Sie helfen dem Planeten und einem guten Zweck“, erklärt Angela Schattner.

In Deutschland sind aktuell 137 Sammelstellen verfügbar, die seit ihrer Einführung knapp 130 Tonnen Müll gesammelt haben. Auf diese Weise wurden bereits 341 wohltätige Organisationen mit Spenden unterstützt. TerraCycle möchte die Präsenz nun weiter ausbauen und noch mehr Sammler für die Programme gewinnen. Aktuelle Sponsoren sind die Spielzeugmarken Hasbro und L.O.L. Surprise und der Smartphonezubehörhersteller PopSocket. Markenunabhängig hat sich das Recyclingprogramm für Schreibmaterialien, Kugelschreiber und Textmarker erfolgreich etabliert.

Vollständige Kreislaufwirtschaft

Der gesammelte Müll wird im TerraCycle Recyclingvorbereitungszentrum angenommen, gewogen und für weitere Behandlungsschritte vorbereitet. Anschließend erfolgen die Reinigung und Verarbeitung. Der neu entstandene Rohstoff wird an Produktionsunternehmen weitergegeben, die ein neues Endprodukt herstellen und den Recyclingkreislauf schließen. Zu den hergestellten Produkten gehören beispielsweise Gartenmöbel, Lagerbehältnisse, Rohre für Bauanwendungen oder Beläge für Terrassen, Sportanlagen und Spielplätze.

Über TerraCycle:

Das 2001 gegründete Unternehmen TerraCycle (www.terracycle.com) ist weltweit führend bei der Sammlung und Wiederverwendung von nicht recycelbaren Post-Consumer-Abfällen. TerraCycle arbeitet mit Hunderten von großen Marken in 20 Ländern auf der ganzen Welt zusammen, um gebrauchte Verpackungen und Produkte zu sammeln, die sonst auf Mülldeponien landen würden.

Diese Abfälle werden zu neuen umweltfreundlichen Materialien und Produkten verarbeitet, die online und bei großen Einzelhändlern erhältlich sind. Die Abfälle werden über die nationalen Recycling-Programme von TerraCycle gesammelt, bei denen Schulen, Wohltätigkeitsorganisationen und gemeinnützige Einrichtungen für jedes gesammelte und zurückgegebene Stück Abfall bezahlt werden.

TerraCycle ist in 12 europäischen Märkten tätig (Großbritannien, Irland, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Belgien, Spanien, Schweiz, Österreich, Norwegen, Schweden und Dänemark). TerraCycle Deutschland (www.terracycle.de) startete im September 2011 und betreibt heute Recyclingprogramme für gebrauchte Schreibgeräte, Zahnpflegeprodukte, Spielzeug und mehr.

Derzeit haben sich mehr als 690.000 Einzelpersonen und Organisationen in ganz Deutschland für die kostenlosen Recyclingprogramme von TerraCycle angemeldet. Bis heute hat TerraCycle in Deutschland über 25 Millionen Verpackungsabfälle vor der Deponierung/Verbrennung bewahrt und dabei über 155.000 Euro für Schulen, Wohltätigkeitsorganisationen und gemeinnützige Einrichtungen gesammelt.

Bildquelle: TerraCycle