Die Frage stellt sich früher oder später jedem, der beruflich mit der Zubereitung von Speisen zu tun hat. Nicht zuletzt, weil Convenience einen schlechten Ruf hat. Hat man doch unwillkürlich Bilder von Dosensuppe und Formfleisch vor Augen. Vielen ist jedoch nicht bewusst, wo Convenience schon beginnt, und dass es in Profiküchen eigentlich gar nicht möglich ist, auf jegliche Form von vorbehandelten Lebensmitteln – denn das ist Convenience per Definition – zu verzichten. Allerdings gibt es unterschiedliche Grade der Vorbehandlung, wie das Stufen-Modell unten zeigt.
Grad 0 – Grundstufe
Hierbei handelt es sich um unbehandelte Ware, wie z.B. ungewaschenes Obst und Gemüse oder Tierhälften. Bis zur nächsten Stufe müssen die Lebensmittel z.B. gewaschen, geschält, entkernt oder entbeint werden.
Grad I – Küchenfertig
Lebensmittel, die vor dem Braten, Kochen oder backen noch vorbereitet werden müssen, wie zerlegtes Fleisch oder gewaschenes Gemüse. Bis zur nächsten Stufe müssten die Zutaten beispielsweise zerkleinert, portioniert oder mariniert werden.
Grad II – Garfertig
Fürs Garen ist keine weitere Vorbereitung mehr notwendig. Man kann sagen, das ab hier das Rezept nicht mehr dem Koch zuzuordnen ist. In diese Stufe gehören Panierte Filets Teigwaren, Tiefkühlgemüse, Vorgewürztes. Von der nächsten Convenience-Stufe trennen diese Lebensmittel nur noch der Garprozess.
Grad III – Aufbereitfertig
Bei diesen Produkten werden durch Aufbereitung, wie mischen, auffüllen oder würzen, fertige Speisen hergestellt. Beispiele sind hierfür Salatdressings oder Instant-Kartoffelpüree. Vor der nächsten Stufe stehen z.B. anrühren oder nachwürzen.
Grad IV – Regenerierfertig
Bei diesen Speisen muss man vor dem Verzehr lediglich Wärme zuführen – das klassische Fertiggericht also.
Grad V – Verzehr- bzw. Tischfertig
Aufreißen, auffüllen, servieren. Diese Speisen sind komplett fertig in der Packung. Hierzu gehören z.B. Puddings und Saucen aus der Tetrapack oder Salatdressings aus der Flasche.