Gezielte Pressearbeit erhöht die Chancen

So kommen Sie in die Zeitungen

So kommen Sie in die Zeitungen

Die Präsenz in der Presse ist kein Zufall. Das Gespräch mit den Vertretern der örtlichen Verlage zahlt sich auch für Gastronomen immer aus, wenn man die wichtigsten Regeln beachtet. Auch hier gilt: Immer an den Empfänger denken – und gute Geschichten liefern.

Wer neu im Ort ist oder mit der Presse noch nicht gearbeitet hat, dem bietet sich eine Pressemitteilung förmlich an. Kurz und präzise informiert sie die Journalisten über das Haus und die nennenswerte Meldung.

Gerade mal wenige Sekunden entscheiden dann darüber, ob der Redakteur die Geschichte für einen Bericht nutzen wird oder nicht. Damit Ihre Pressearbeit nicht im Papierkorb landet, haben wir das wichtigste einmal zusammengefasst.

Was unterscheidet Sie von den anderen und was macht ihre Geschichte besonders? Diese beiden entscheidenden Fragen müssen sie sich stellen – oder besser: Diesen beiden Fragen müssen sie sich stellen. Denn beim ersten Notieren der USP (Unique Selling Proposition) – also den Merkmalen, die sie alleine haben, wird schnell klar, dass die Mitbewerber die gleichen Formulierungen verwenden. Sie kochen besonders gut? Sagen die anderen von sich auch! Ihre Location ist die schönste? Was sagt der Inhaber der hässlichen Location denn?

Finden Sie Ihre Einzigartigkeit!

Also gilt es, wirklich Einzigartiges zu finden. Um nicht gleich Ihr ganzes Geld für Agenturen auszugeben: Es hilft, wenn Sie sich mit Mitarbeitern, Gästen oder Bekannten zusammensetzen. (Die, die sich Belohnungen von Ihnen für schöne Worte versprechen, laden Sie bitte nicht ein!)

Fragen Sie sich – und die anderen – warum Ihr Betrieb so gerne besucht wird. Ist es die Lage, die Küche, der Ausblick, das Kaminzimmer, die tolle Bedienung oder ein Preis-Leistungs-Verhältnis unterhalb des Einkaufspreises, das die Gäste zu Ihnen kommen lässt. Und bitte: Ungeschminkt. Ist ein bisschen Arbeit, dafür brauchen Sie Ihren USP ja auch nicht immer wieder neu finden.

Stellen Sie diese Vorzüge heraus, Ihr gewisses Extra, das Ihren Betrieb von denen der anderen unterscheidet. Nicht plakativ, nicht laut, nicht um jeden Preis auffallend – einfach nur erklärend.

Jetzt kommt die Suche nach der Story: Was bieten Sie besonderes, über das es sich JETZT zu berichten lohnt? Ist es eine neue Karte, ein neues Konzept, ein Umbau, ein neuer Küchenchef, Themenwochen, ein Saisonauftakt? Auch hier gilt: Nicht Ihr Vorteil steht im Mittelpunkt, sondern der Leser der Zeitung.

Wenn zum Beispiel Spargelsaison ist, interessiert nicht, dass Sie Spargel anbieten. Nicht mal, dass er gut oder günstig ist. Das wäre Werbung, dafür gibt es eine Anzeigenabteilung.

Es muss etwas sein, das Aufmerksamkeitswert hat. Etwas, das den Journalisten dazu bringt, über Sie zu schreiben und den Leser dann bewegt, zu Ihnen zu kommen. Räuchern Sie doch mal den Spargel, servieren Sie ihn aufrecht gestellt auf den Teller oder kochen Sie ihn im Löwenkäfig. Diese drastischen Beispiele sollen vermitteln, dass ein Artikel in der Presse kein Geschenk ist, sondern auf harte Arbeit beruht.

Pressearbeit heißt, sich ins Gespräch zu bringen.

Fazit: Ausgefallene Ideen, neue Zusammenhänge und Exklusivität sind gefragt. Damit bringen Sie sich ins Gespräch – bei heutigen und zukünftigen Gästen. Wenn Sie hingegen nur an günstige Werbung denken, lassen Sie es lieber.

Zum Schluss gehört der Aufbau eines guten Presseverteilers zur erfolgreichen Pressearbeit. Rufen Sie bei Ihrer Zeitung an und fragen Sie, wer Ansprechpartner für Gastronomie, Gesellschaftliches oder Ausflugstipps ist – je nachdem, was Sie berichten wollen. Bewahren Sie sich diese Kontakte. Und sammeln Sie weitere, immer dann, wenn Sie eine neue Zeitung oder Zeitschrift in die Hand kriegen. Jede Adresse ist eine gute Investition.

Wenn Sie es dann geschafft haben und mit Journalisten ins Gespräch kommen, gilt eines: Völlige Offenheit. Redakteure wollen sich nicht ausgenutzt fühlen, sondern als Gesprächspartner ernst genommen werden. Erzählen Sie einfach, was sie zu erzählen haben. Die Punkte, auf die es ankommt, wissen Sie schon und die Formulierung Ihrer Erzählungen können Sie getrost dem Fachmann überlassen.

Wenn Ihre Botschaft angekommen ist: Erzählen Sie weiter. Von Ihrem Betrieb, von ihren Auszubildenden, dem Alltag, Schwierigkeiten, den richtigen Lieferanten zu finden, Zahlungsverzögerungen bei Ihren Kunden und so weiter. Bitte ohne Namen. Sie werden im Gedächtnis bleiben als Mensch, der aus Tatsachen Bilder machen kann – der Journalist wird sich gerne auch in Zukunft an Sie wenden, wenn er branchenspezifische Fragen hat. So sichern Sie sich eine langanhaltende Präsenz in der örtlichen Presse.